Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)

Nr. 18† Kisselbach, Katholische Filialkirche St. Apollonia 1403

Beschreibung

Glocke. Noch 1886 im Turm der Kirche nachgewiesen, vermutlich im 2. Weltkrieg ins Hamburger Glockenlager abgeliefert1).

Nach Lehfeldt.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. o matera) pia svccvrre virgo mariavt detvr sonos ora francisceb) per bonosanno domini mcccciiic)

Übersetzung:

O gnädige Mutter, Jungfrau Maria, stehe uns bei. Bete, Franziskus, dass (dies) erreicht wird durch guten Klang. – Im Jahr des Herrn 1403.

Versmaß: Zwei Hexameter, leoninisch zweisilbig rein gereimt.

Kommentar

Die Glocke mit der in dieser Form sonst nicht nachgewiesenen (prosodisch unsauber konstruierten) Fürbitte gehörte wohl zur Ausstattung des Vorgängerbaus der 1490 erbauten und 1911 abgerissenen Kirche, an deren Stelle noch im gleichen Jahr der heutige, 1963/64 renovierte Neubau errichtet wurde2). Unklar bleibt, wie die Anrufung an den heiligen Franz (von Assisi) zu verstehen ist.

Textkritischer Apparat

  1. maria Kdm.
  2. Lehfeldt fügt hier als Kommentar dieser Stelle ein Fragezeichen an.
  3. mccciii Kdm.

Anmerkungen

  1. Freundliche Mitteilung von Herrn Linus Liesenfeld, Kisselbach, vom 15. Juli 1997.
  2. Vgl. Kdm. 580f.

Nachweise

  1. Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler 662.
  2. Walter, Glockenkunde 226 (teilw.).
  3. Busley, Kunstdenkmäler Simmern 154.
  4. Kdm. Rhein-Hunsrück 1, 583.

Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 18† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0001803.