Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)
Nr. 14† Ravengiersburg, Kath. Pfarrkirche St. Christophorus 1363
Beschreibung
Grabplatte des Propstes Philipp I. von Koppenstein. Der in den Jahren 1765 und 1773 überlieferte (und seitdem nicht mehr erwähnte) Stein war mit einem reliefierten Wappen versehen.
Nach Acta Academiae.
anno domini m ccc lxiii xiii kalendas maiia) obiit honorabilis dominus Philippus de Coppenstein prepositus huius ecclesie cuius anima requiescat in pace amen
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1363 am 13. Tag vor den Kalenden des Mai (19. April) starb der ehrenhafte Herr Philipp von Koppenstein, Propst dieser Kirche. Seine Seele möge in Frieden ruhen, Amen.
Koppenstein. |
Textkritischer Apparat
- mcccxxiii xiii kalendas iunii Würdtwein.
Anmerkungen
- Vgl. dazu und zum Folgenden Möller, Stammtafeln NF II Taf. LXI, Zwiebelberg, Koppenstein 147f. sowie Vogt, Koppenstein 256. – Zwiebelberg 148 schließt nicht aus, dass Philipp aufgrund der frühen Nennung „noch der Bruder von Walrab I.“ gewesen sein könnte.
- Vgl. dazu Mötsch, Lehnsleute 184f. und zu seinem Hochgrab im Augustiner-Chorherrenstift Pfaffen-Schwabenheim DI 34 (Lkrs. Bad Kreuznach) Nr. 27.
- Vgl. dazu Wagner, Ravengiersburg 55f.
- Vgl. Nrn. 25 und 38.
- Vgl. dazu Einleitung Kap. 2.1.3.
Nachweise
- Würdtweinsches Epitaphienbuch 309.
- Acta Academiae III 37.
Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 14† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0001407.
Kommentar
1353 erstmals urkundlich genannt, dürfte es sich bei Philipp um den Bruder von Walrab II. von Koppenstein (erwähnt zwischen 1373 und 1387) gehandelt haben1), seinerseits Sohn Walrabs I., der als natürlicher Sohn des 1340 verstorbenen Grafen Johann II. von Sponheim(-Kreuznach)2) und der Burgmannentochter Jutta gilt und das Geschlecht derer von Koppenstein begründete. Als Vorsteher des damaligen Augustiner-Chorherrenstifts war Philipp sowohl für die geistliche Aufsicht der aus Priestern und Laienbrüdern bestehenden Klosterfamile verantwortlich als auch für alle ökonomischen Belange3).
Mit der verlorenen Grabplatte für Philipp I. setzen die bekannt gewordenen Begräbnisse insgesamt dreier Ravengiersburger Geistlicher aus dem Hause Koppenstein ein4), deren weltliche Mitglieder u. a. auch im benachbarten Kirchberg bestattet wurden5).