Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)
Nr. 9† Ravengiersburg, Kath. Pfarrkirche St. Christophorus 1324
Beschreibung
Kleine Glocke mit zweizeiliger Inschrift1). 1886 und 1913 in der Glockenstube des südlichen Westturms nachgewiesen, wurde sie im Mai 1942 ins Hamburger Glockenlager abgeliefert2) und kehrte nicht mehr zurück.
Nach Lehfeldt.
Maße: Gewicht ca. 120 kg.
Schriftart(en): Gotische Majuskel3).
FRACTA ET MOXa) REFORMATA SVM A(NNO) D(OMI)NI MCCCXXIIIIb) / (CHRIST)OFOR(VS)c)
Übersetzung:
Ich bin zerbrochen und bald darauf wiederhergestellt worden im Jahr des Herrn 1324. Christophorus.
Textkritischer Apparat
- ET MOX fehlt bei Falk; MOX fehlt bei Kdm.
- M CCC XXXIIII Falk; MCCCXXIIIX Busley; MCCCXXIIIII Kdm.
- XP (mit Kürzungsstrich) Lehfeldt; POCOR Busley.
Anmerkungen
- So Falk.
- Inv.-Nr. 15/25/351 C.
- So Falk; zudem wird der Text von Lehfeldt in Grossbuchstaben wiedergegeben.
Nachweise
- (Falk), Wanderung 184.
- Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler 671.
- Walter, Glockenkunde 208.
- Busley, Kunstdenkmäler Simmern 232.
- DGA Nürnberg, Kartei.
- Kdm. Rhein-Hunsrück 1, 779.
Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 9† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0000901.
Kommentar
Die Inschrift kombiniert die historische Nachricht von der Wiederherstellung der gesprungenen (bzw. zersprungenen) Glocke mit einer Namensnennung, die sich auf das Patrozinium des damaligen Augustiner-Chorherrenstifts bezieht. Die vorliegende Inschrift stellt bei Walter den frühesten Beleg für diesen im Mittelalter offensichtlich seltenen Texttyp dar.