Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)
Nr. 302† Schornbach (Stadt Schorndorf), ev. Pfarrkirche St. Katharina und Barbara 1642
Beschreibung
Abendmahlskelch. 1855 zusammen mit weiteren Geräten aus dem Sakristeikasten gestohlen und durch einen neuen, von König Wilhelm gestifteten Kelch ersetzt1. Silber vergoldet, auf der Cuppa zwei eingravierte Wappen, darunter Stifterinschrift. Mit zugehöriger Patene; nähere Ausführung unbekannt.
Wortlaut nach Pfarrbeschreibung Schornbach.
In honorem Servatoris sui, usumque Ecclesiolae Schornbacensis fieri me curavit Christophorus a Ruoff, Med(icinae) D(octor) Com(es) Pal(atinus) C(aesareus) Sac(rae) Caes(areae) Majest(atis) ac Sereniss(imi) Archiducis Leopoldi Wilhel(mi) Medicus General(is) Castrensis et Aulicus. Anno 1642.
Übersetzung:
Zur Ehre seines Erretters und zum Gebrauch des Schornbacher Kirchleins hat mich anfertigen lassen Christoph von Ruoff, Doktor der Medizin, Hofpfalzgraf, der Heiligen Kaiserlichen Majestät und Sr. Durchlaucht des Erzherzogs Leopold Wilhelm Generalfeld- und Hofmedikus im Jahr 1642.
vermutlich Ruoff, Hirschmann2. |
Anmerkungen
- Pfarrberichte der Pfarrei Schornbach (LKA, A 29, 4071, 1), vgl. Kdm Rems-Murr 1030.
- Ruoff war in erster Ehe mit Euphrosina Hirschmann verheiratet, die 1646 gestorben ist, vgl. nr. 307. Zum vermehrten Ruoffschen Adelswappen vgl. Alberti 665.
- Vgl. Pfeilsticker § 349.
Nachweise
- M. Fuchs, Pfarr-Beschreibung von der Parochie Schornbach 1827 (LKA, A 29, 4073) 7r.
- Reichert nr. 125.
Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 302† (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0030200.
Kommentar
Christoph Ruoff (1601–56) ist der Sohn des gleichnamigen Schorndorfer Kellers und Untervogts. Ab etwa 1635 war er, wie in der Inschrift erwähnt, kaiserlicher Generalstabs-Feldarzt und Hofarzt des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich, Deutschmeisters und Bischofs von Straßburg, Passau, Halberstadt und Olmütz. Später, um 1650, erscheint er auch als württembergischer Hofmedikus. 1639 wurde er in den Reichsadelsstand erhoben3.