Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)

Nr. 297 Schnait (Stadt Weinstadt), ev. Pfarrkirche St. Wendelin 1637

Beschreibung

Grabstein der Barbara von Gaisberg geborene Schertlin von Burtenbach. Innen an der Ostwand der Turmhalle, mittlerer Stein; bis 1969 außen an der Ostwand der Sakristei. Rechteckige Sandsteinplatte, oben in Form eines flachen Konvexbogens mit seitlich aufgesetzten Voluten schließend. Oben in eingetieftem Feld zwei Vollwappen in Relief, darunter Bibelspruch und Grabschrift. Stark abgewittert, Randstücke stellenweise weggebrochen, rechte untere Ecke mit Zementmörtel geflickt; unterer Teil der Inschrift völlig zerstört.

Maße: H. 98, B. 69, Bu. 2 cm1.

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. ICH HAB LUST ABZUSCHAIDEN UND BEY / CHRISTO ZU SEINa2) / ANNO 1637 DEN 31 MARTII IST IN GOTT / SELIG[LICH EN]TSCLAFF[EN DIE] FREYREICHS / [. . . . . . . . . . . . . . . .] FRAW. / [. . . . . . . . . VON BU]RTTE(N)BACHb) / [. . . . . . . . . . . . . . . . . .]NEN / [. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .]EG[. . .] / [. . .c)

Wappen:
Gaisberg, Schertlin von Burtenbach.

Kommentar

So weit noch erkennbar, hat der Steinmetz eine Kapitalis mit fast quadratischen Grundproportionen verwendet. Auffällig breit sind N (mit oben und unten stumpf endendem Diagonalbalken) und Z, E hat oft einen überlangen oberen Balken, die rechte Haste des U ist bis zur Grundlinie herabgeführt. Barbara, geb. 1562, ist die Tochter des Hans Sebastian Schertlin († 1596) und der Veronika Güß von Güssenberg3, sie war seit 1592 verheiratet mit Hans Ludwig von Gaisberg zu Schnait (1557–1647), ulmischem Obervogt in Geislingen4.

Textkritischer Apparat

  1. Die drei Wörter stehen zentriert, dahinter als Zeilenfüller Rankenornament.
  2. Ergänzung nach Reichert nr. 121.
  3. Anzahl der Zeilen nicht mehr festzustellen, vielleicht war die Platte ursprünglich länger. Reichert nr. 121 las noch „in der zweitletzten Zeile“: [IA]HR UND 2. MONAT; die Stelle jetzt mit Zementmörtel überschmiert.

Anmerkungen

  1. Einzelne erhöhte Anfangsbuchstaben: 2,8 cm.
  2. Phil 1, 23.
  3. Vgl. Franz von Rexroth, Der Landsknechtführer Sebastian Schertlin, Bonn 1940, Stammtaf.
  4. Vgl. v. Gaisberg-Schöckingen, Stammbaum Gaisberg 8.

Nachweise

  1. Reichert, Zwei Epitaphe.
  2. Reichert nr. 121.
  3. Kdm Rems-Murr 1377.

Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 297 (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0029704.