Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)

Nr. 283 Schorndorf, Oberer Markplatz 2 vor 1623

Beschreibung

Gewölbescheitelstein mit Bauinschrift. Im Kellergewölbe: Schlußstein eines jetzt vermauerten Stichkappenbogens, an der Stirnseite eingehauene Inschrift. Sandstein.

Maße: H. 24, B. 54, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Fraktur, Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. Ierg · Bregenzer zoller · / H · D · K · B · L ·1)

Kommentar

Georg Bregen(t)zer war Zoller zu Schorndorf, seine Frau hieß Katharina. Bregenzer ist vor 1623 verstorben2, somit ist ein terminus ante quem für die Inschrift gegeben. Die Schriftformen weisen freilich auf eine frühere Entstehung: sie sind weitgehend identisch mit denen der Baumeisterinschriften Jerg Buschs an der Schorndorfer Stadtkirche von 1574 (nr. 183). Charakteristisch ist vor allem die gleiche Schreibung des Namens Ierg. Vermutlich war Busch am Bau des Kellergewölbes beteiligt.

Anmerkungen

  1. Reichert löst auf: H(at) D(iesen) K(eller) B(auen) L(assen). Eher dürfte es sich um die Anfangsbuchstaben einer Devise handeln.
  2. Pfeilsticker § 2781. Die von Rösler (wie Lit.) hergestellte Verbindung zu einer am Bauernkrieg beteiligten Person gleichen Namens und die daran anknüpfenden Vermutungen zur Datierung des Kellers ins frühe 16. Jahrhundert sind abwegig.

Nachweise

  1. Immanuel Carl Rösler, „Redende Urkunde“ aus dem 16. Jahrhundert entdeckt, in: NWZ/Schorndorfer Nachrichten 1956 VII 14, 11 (Abb.).
  2. Reichert nr. 98.
  3. Wandel, Schorndorfer Inschriften nr. 15.

Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 283 (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0028300.