Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)

Nr. 259 Schorndorf, ev. Stadtkirche 1610

Beschreibung

Eckstein mit Baudatum. Außen an der Südostecke des Turms in Höhe der Fenstersohlbank am Beginn des neuen Mauerwerks. Weißer Sandstein, auf beiden Schauseiten bearbeitet: auf der Südseite eingehauene Jahreszahl (A) mit in Ritzlinien ausgeführter Kartuschrahmung; auf der Ostseite gleichartige, aber in hohem Relief ausgeführte Rollwerkkartusche, im Schriftfeld zweizeilige Datierung (B); auf dem unteren Rahmen kleiner Wappenschild.

Maße: H. ca. 20, B. (Südseite) ca. 80, (Ostseite) ca. 75, Bu. ca. 2,5, Ziffern ca. 5,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. A

    1610

  2. B

    1610 / XII MARTII

Wappen:
Gockheler (Meisterzeichen)1.

Kommentar

1538 war im Zuge des Ausbaus der Stadt Schorndorf zur Landesfestung der steinerne Oberteil des Kirchturms abgetragen und durch einen hölzernen Aufbau ersetzt worden, der in Kriegszeiten leicht abgebrochen werden konnte und somit dem Feind bei etwaiger Einnahme der Stadt eine Beschießung der Burg von oben verwehren sollte. 1610–11 wurde der Oberteil wieder aufgemauert, der Inschriftstein fungiert also gewissermaßen als „Grundstein“ für das Neumauerwerk. Baumeister war Melchior Gockheler (vgl. nr. 252).

Anmerkungen

  1. Stz. nr. 14.

Nachweise

  1. Weitbrecht, Stadtkirche Schorndorf 9.
  2. Rösler, Geschichte und Beschreibung der Stadtkirche Schorndorf 13, 38.
  3. Reichert nr. 106.
  4. Reichert, Inschriften der Stadtkirche nr. 43.
  5. Wandel, Schorndorfer Inschriften nr. 56.
  6. Kdm Rems-Murr 882, 905.

Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 259 (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0025901.