Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)

Nr. 251† Murrhardt, Klosterkirche St. Januarius 1606

Beschreibung

Grabmal des ev. Abtes Matthäus Aulber. Gestaltung und Standort nicht bekannt.

Wortlaut nach Adami.

  1. Beinsta mihi patria est, Aulberusa) nomen,Eloquior docui, mortuus hic iaceo.Disce meo exemplo Dominumb) laudare viator,Ut moriens possis vivere cum Domino.

Übersetzung:

Beinstein ist meine Vaterstadt, Aulber mein Name. Wortgewandt habe ich gelehrt, tot liege ich nun hier. Lerne durch mein Beispiel, den Herrn zu preisen, Wanderer, auf daß dir im Tod vergönnt ist, mit dem Herrn zu leben.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

Matthäus Aulber, der dritte dieses Namens aus der bekannten württembergischen Reformatoren- und Pfarrersfamilie, wurde 1559 in Beinstein geboren, war nach Studium in Tübingen (immatr. 1575) 1596 Spezial in Schorndorf und wurde am 25. Juli 1606 Abt in Murrhardt. Er war zweimal verheiratet, in zweiter Ehe mit Barbara Wirth. Nach nur viermonatiger Amtszeit in Murrhardt ist er am 21. oder 24. November 1606 gestorben1. Adami hat vermutlich nur einen Teil der Inschrift überliefert und den Prosateil mit den Sterbedaten weggelassen.

Textkritischer Apparat

  1. Danach verlangt das Versmaß ein dreisilbiges Wort, das vermutlich durch ein Versehen des Kopisten ausgefallen ist.
  2. Dominum Conj.; nominum Adami.

Anmerkungen

  1. Pfeilsticker § 3474. Den 21. November als Todestag überliefert Adami.

Nachweise

  1. Adami, Chronicon Murrhardtense, Bl. 349v-350.

Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 251† (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0025108.