Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)
Nr. 179 Strümpfelbach (Stadt Weinstadt), ev. Pfarrkirche St. Jodokus 1568, 1611(?)
Beschreibung
Abendmahlskelch. In der Sakristei. Glatte Cuppa, getriebener Maßwerk-Nodus an sechseckigem Schaft, runder Fuß in sechs Graten zum Schaft ausgezogen. Silber, Cuppa innen vergoldet. Auf der Innenseite des Fußes zwei nur schwach eingeritzte flüchtige Nameninschriften (A, B), auf der Unterseite des Standrings eine halb umlaufende eingravierte Stiftungsinschrift (C).
Maße: H. 17,3, Dm. (Fuß) 13,4, Bu. 0,4 (A, B), 0,3 cm (C).
Schriftart(en): Gotische Kursive (A, B), humanistische Minuskel (B, C).
- A
15 TK 68 / W G [.] Ga) /Ḥens wol[.]ẹṣṭẹṛ / Schulthaissz / [. . .]h[. . .]b)
- B
Crumhardt / Greis / 611.c)
- C
Disen Kelch verehrt alt Caspar Ham(m)ers Wittib iN den fleckeN Stremphelbach
Textkritischer Apparat
- Das Zeichen zwischen den beiden G nicht zu identifizieren, am ehesten noch als D zu lesen.
- Nur ganz schwach eingeritzt; am Anfang vielleicht G, am Ende s?
- Über 1 jeweils ein Punkt gesetzt.
Nachweise
- Kdm Rems-Murr 1404f.
Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 179 (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0017908.
Kommentar
Die untereinander angeordneten Ritzungen der Inschrift (A) scheinen zusammenzugehören. Die Jahreszahl bezeichnet vielleicht das Datum der Herstellung des Kelchs, das Monogramm TK oder aber die Buchstabenfolge darunter – Nameninitialen WG und Herkunftsbezeichnung D(e) G? – dürften dann das Meisterzeichen sein. In dem weiters genannten Schultheißen, dessen Name nicht einwandfrei zu entziffern ist, wird man den Auftraggeber vermuten dürfen. Im 17. Jahrhundert (1611?) wurde der Kelch dann nach Aussage der Stiftungsinschrift nach Strümpfelbach geschenkt. Die Inschriften (B) und (C) stammen von derselben Hand, jedenfalls ist der Name(?) Greis in derselben humanistischen Minuskel ausgeführt wie die Stiftungsinschrift. Ob man die Ziffernfolge 611 als Datierung und somit als Zeitpunkt der Stiftung auffassen kann, ist nicht ganz sicher, der Schriftcharakter spricht aber nicht gegen eine zeitliche Ansetzung im frühen 17. Jahrhundert. Crumhardt Greis hat wohl die Stiftungsinschrift graviert und dann an unauffälliger Stelle signiert.