Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)

Nr. 170 Hanweiler (Stadt Winnenden), Kelter nw. des Orts in den Weinbergen 1562

Beschreibung

Torbogenschlußstein. Als Spolie außen in die Südwand eingemauert. Gelbgrüner Sandstein; in der Mitte ein großer Wappenschild in Relief, beiderseits Initialen und Jahreszahl dreizeilig angeordnet.

Maße: H. 42, B. 68, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. H(ans) I(örg) V(on) B(ellers)/H(eim) / 15 62

Wappen:
Deutscher Orden/Bellersheim1.

Kommentar

Die Buchstaben sind sorgfältig stilisert, der Balken des H hat eine Ausbuchtung nach unten, der Kürzungsstrich über V eine Ausbuchtung nach oben, die I-Haste weist in der Mitte einen Nodus und am oberen und unteren Ende aus den Sporen entwickelte beidseitig weit überstehende kräftige Balken auf. Alle Hastenenden sind Y-förmig gespalten.

Der Schlußstein gehörte zum Tor der 1562 errichteten Kelter, die 1738 umgebaut wurde2. Hans Jörg von Bellersheim war Komtur der Deutschordenskommende Winnenden, als socher sicher bezeugt von 1545 bis 15663. Er ist 1574 gestorben und liegt im Paradies der Klosterkirche Maulbronn begraben4. Die von Bellersheim sind ein Wetterauer Niederadelsgeschlecht mit Stammsitz bei Rockenberg (LKr. Friedberg).

Anmerkungen

  1. Wappen Bellersheim als Herzschild dem Ordenswappen aufgelegt.
  2. Portal von 1738 noch erhalten; Inschrift auf dem Schlußstein: 1738 / S(chloß) H(ofmeisterei) W(innental).
  3. OAB Waiblingen 217.
  4. Vgl. DI 22 (Enzkreis) nr. 241; dort versehentlich der fränkischen Familie der Truchsessen von Baldersheim zugeordnet.

Nachweise

  1. Kdm Rems-Murr 1561.

Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 170 (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k0017008.