Inschriftenkatalog: Rems-Murr-Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 37: Rems-Murr-Kreis (1994)
Nr. 167a Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum 1559
Beschreibung
Totenschild des Stefan Tischinger. Aus der Waiblinger Michaelskirche; 1882 als Geschenk des württembergischen Hofmarschalls a. D. Ernst Wilhelm Friedrich Frh. von Hayn in die Königl. Altertümersammlung nach Stuttgart gelangt; derzeit im Depot, Inv.–Nr. 8711. Rundes Brett aus Tannenholz; aufgemalte Umschrift zwischen aufgeleimten Halbrundleisten; im blauen Feld ein vollplastisch geschnitztes und mit Ölfarben und Goldbronze bemaltes Vollwappen. Erneuerte Farbfassung; ein abgebrochenes Brettstück auf der rechten Seite ist komplett ergänzt, wobei die Umschrift in diesem Abschnitt einer handschriftlichen Notiz von 1882 zufolge1) willkürlich eingesetzt wurde.
Maße: Dm. 91,5, Bu. 4,3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Frakturversalien.
Anno d(omi)ni 15[59 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Star]ba) der Ehrnvest · Steffan Tischinger Otingischer Cämerling · dem Got gnad ·
Tischinger2. |
Textkritischer Apparat
- Der frei ergänzte unsinnige Text lautet: 15〈59 am Lndmtag Tuffchirm · Star〉b. Die beiden Ziffern der Jahreszahl sind richtig rekonstruiert, wie die auf dem nicht ergänzten Teil des Bretts erhaltenen unteren Spitzen und Ziffern beweisen.
Anmerkungen
- Inventarblatt des Württ. Landesmuseums.
- In Schwarz ein bärtiger Mannsrumpf in goldenem Wams mit rotem Kragen, Aufschlägen und Knöpfen und mit rotgestulpter und rot-gold-bequasteter goldener Zipfelmütze, der Stulp vorn belegt mit einem goldenen 6–strahligen Stern; Helmzier: Schildfigur wachsend; vgl. Siebmacher Si2, 101.
- Vgl. OAB Neresheim 265; Alberti 133.
Nachweise
- Pfeilsticker § 2735 (nur erwähnt).
Zitierhinweis:
DI 37, Rems-Murr-Kreis, Nr. 167a (Harald Drös, Gerhard Fritz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011k00167a2.
Kommentar
Die Tischinger/Dischinger stammen aus dem zur pfalz-neuburgischen Herrschaft Trugenhofen gehörenden Dischingen (LKr. Heidenheim). Sie stellten im 16. Jahrhundert zahlreiche gräflich oettingische Beamte3.