Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 21 Domkirche, Hauptchor, Chorschluß, Mitte, oberes Fenster (Chorfenster H I) um 1300/4. V. 13. Jh.

Beschreibung

Das sogenannte Philippus-Fenster besteht aus vier Bahnen mit jeweils fünf Rechteckfeldern, vier Kopfscheiben und einer Rosette im Spitzbogen1). In den beiden unteren Zeilen sind vier je zwei Scheiben einnehmende Figuren dargestellt, von denen die zweite von rechts den Stifter Philippus, bezeichnet durch die Inschrift über seinem Haupt, abbildet.

Text nach Photomaterial CVMA:

Maße: H. ca. 8,9 m, B. ca. 4,1 m.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. PHILIPPVS

Kommentar

Dieses Fenster steht mit am Anfang der gotischen Verglasung des Domes. Die Scheiben mit den Darstellungen des Hl. Petrus und des Stifters Philippus im unteren Teil der zweiten und dritten Bahn gehören aber möglicherweise nicht zum ursprünglichen Fensterbestand und stammen wohl aus einem anderen Zusammenhang2). Als Erklärung der formalen Unstimmigkeiten bietet sich an, dass im Jahr 1788 nachweislich vier alte Scheiben gekauft wurden, die im Hauptchor eingesetzt worden sind3). Die Person des Stifters Philippus ist daher nicht eindeutig identifizierbar.

Anmerkungen

  1. Fritzsche, Glasmalereien 82-90 (Abb. 93-106) mit Zusammenfassung der älteren Literatur.
  2. Fritzsche, Glasmalereien 85f. und Hubel/Schuller 36 datieren das Fenster auf die Jahre unmittelbar nach 1300. Hubel, Glasmalereien 2002, 24 datiert die Scheiben mit den Darstellungen des Hl. Petrus und des Philippus vorsichtig auf das letzte Viertel des 13. Jahrhunderts.
  3. Hubel, Glasmalereien 2002, 24.

Nachweise

  1. Hubel, Glasmalereien 1981, Farbtafel 7; Fritzsche, Glasmalereien 88 (Abb. 97).

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 21 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0002109.