Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 315 Kapitelhaus, Lapidarium, Nordwand nach 1497

Beschreibung

Fragment einer querrechteckigen Inschriftentafel1) aus rotem Marmor mit dreizeiliger Inschrift. Sowohl an der linken als auch an der rechten Seite fehlen Teile der Inschrift. Darüber eine Darstellung der Ölbergszene im Halbrelief unter einem gedrückten Kielbogen, der mit Fialen geziert ist. Links die Gestalt des betenden Christus, rechts drei schlafende Jünger, darüber der segnende Gottvater. Teile der farbigen Fassung sind noch zu erkennen. Unklar bleibt die Zusammengehörigkeit des Bildwerks und der Inschriftentafel.

Maße: H. 113 cm, B. 71 cm (Reliefdarstellung), H. 24 cm, B. 59 cm, Bu. 4 cm (Inschriftentafel).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

  1. – – –] obyt vincencius · aychkirch [– – –/– – –]er · cappellanus · Sancti · nicolai [– – –/– – –] cuius · a(n)i(m)a · requiescat · in · pace · [– – – a)

Übersetzung:

...starb Vinzenz Aychkirch, Kaplan des St. Nikolausaltares. Seine Seele möge ruhen in Frieden.

Kommentar

Vinzenz Aychkirch war Kaplan des Nikolausaltares im Dom. In einer Urkunde aus dem Jahr 1497 wird er als Vikar und Benefiziat am Dom bezeichnet und war bestellt als Bevollmächtigter zur Erlangung einer Pfründe an der Alten Kapelle2).

Textkritischer Apparat

  1. Die Trennzeichen sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 12; Kdm Regensburg I, 198: Beide nennen den Vornamen Innozenz und datieren diese Schrifttafel in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts.
  2. Schmid, Urkunden-Regesten I, 290.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 315 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0031506.