Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)
Nr. 215 Kreuzgang, Mittelhalle, Mittelreihe, 2. Joch 1454 (?)/1457 (?)
Beschreibung
Grabplatte des Konrad Angermair aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die Inschrift beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet im oberen Drittel der linken Längsseite. Im Feld: drei vertiefte Rundfelder mit genastem Dreipass, oben großer Wappenschild, in der Mitte kleiner Schild und unten großer lediger Schild. Die Grabplatte ist oben rechts schwer beschädigt, die Inschrift ist hier nicht mehr vorhanden.
Ergänzt nach Text Eppinger:
Maße: H. 179 cm, B. 87 cm, Bu. 6 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
+ anno ∙ d(omi)ni ∙ M ∙ cccc [lvii a) / starb der erberg] man ∙ chonrad ∙ angermair ∙ am ∙ fysch / marth ∙ des ∙ freitags / + vor ∙ sand ∙ Jorgen ∙ tag ∙ dem ∙ got ∙ genad b) ∙
Datum: 1454 April 19/1457 April 222).
Angermair3), Baumgartner4). |
Textkritischer Apparat
- Die genaue Datierung ist nicht gesichert. Eppinger 9: 1457; Eppinger 28: 1454.
- Die Trennzeichen sind Quadrangeln. Vor anno und in der unteren linken Ecke Kreuz aus fünf Quadrangeln.
Anmerkungen
- Freytag/Hecht 10; Kdm Regensburg I, 179.
- Das Jahr 1457 ist wohl die richtige Datierung, da Konrad Angermair noch im Juli 1454 erwähnt ist; BZAR ADK 1454 07 24; für diesen Hinweis danken wir Dr. Olivier Richard, Straßburg.
- Urbanek, Wappen 61.
- Bg2 7; Urbanek, Wappen 71 (Baumgartner). Die Zuordnung des Baumgartnerwappens zu Konrad Angermair ist nicht geklärt.
- Urbanek, Wappen 61.
- Schmid, Urkunden-Regesten I, Nr. 838 (21. März 1449), II, Nr. 14 (18. März 1449).
- Primbs, Jahr- und Totenbuch 316.
- Neumann, Neue Nachträge 238.
Nachweise
- Eppinger 9, 28; Renner, Deutsche Grabschriften 3; Schmid H. U., Mittelalterliche deutsche Inschriften 31f., Nr. 34.
Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 215 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0021501.
Kommentar
Konrad Angermair wurde am 21. Februar 1438 als Bürger in Regensburg aufgenommen5). Im Jahr 1449 verkaufte er zwei Höfe in Zeitlarn (Lkr. Regensburg), den Kürenhoff an Konrad Plessing (s. Kat.-Nr. 219), Stiftskanoniker der Alten Kapelle, und den Hallerhof an das Stiftskapitel der Alten Kapelle6). Im selben Jahr erwarb er von einem Georg Frickinger aus Ulm eine Besitzung in Prebrunn (Stadt Regensburg)7). 1453 erscheint er als Bürger und Aechter in der Donauwacht8).