Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)
Nr. 143 Kreuzgang, Nordflügel, Westseite, 1. Joch um 1420
Beschreibung
Große Wandmalerei, die den ganzen Schildbogen des Joches füllt. Da der Erhaltungszustand heute so schlecht ist, dass sowohl die Darstellung als auch die Inschrift kaum mehr erkennbar sind, muss auf ältere Beschreibungen zurückgegriffen werden1). Die Darstellung ist zweigeteilt und durch ein zwölf cm hohes Schriftband getrennt. In den oberen zwei Dritteln der Gnadenstuhl, daneben Maria und Johannes und die kniende Stifterfamilie mit dem Wappen der Notangst. Die Wappen der beiden Frauen sind die der Familien Karg und Meilinger. Die zweizeilige Inschrift zwischen drei scharfen Linien ist kaum mehr erkennbar und, soweit bislang recherchiert, nirgends überliefert. Im unteren Drittel im Rundfeld das Lamm Gottes, rechts und links daneben jeweils sechs kniende Männer, die ersten zwölf Pfründner des von Stephan Notangst gestifteten Bruderhauses, die mit Namen bezeichnet waren2).
Text nach Kdm Regensburg I:
Maße: H. ca. 400 cm, B. 428 cm, Bu. ca. 4 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
– – –] Rabelsdorfer [– – –
Notangst3), Karg4), Meilinger5). |
Anmerkungen
- Kdm Regensburg I, 166f.; Hubel, Mittelalterliche Plastik in Domkreuzgang und Kapitelhaus 59.
- Dirmeier, Armenfürsorge 221.
- BayA1 167, BayA2 162; Urbanek, Wappen 231.
- Hylmair, Wappenbuch 29; BayA2 86; Urbanek, Wappen 99.
- Urbanek, Wappen 221f.
Nachweise
- Kdm Regensburg I, 167.
Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 143 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0014300.
Kommentar
Der Stadtkämmerers Stephan Notangst (s. Kat.-Nr. 156) ließ diesen Teil des Kreuzganges, in dem sich auch seine Grablege befand, mit Wandmalereien ausstatten.
Die farbige Ornamentdekoration des Gewölbes und die Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit im Typ des Gnadenstuhls mit Maria, Johannes und Mitgliedern seiner Familie an der Schildwand ist sehr schlecht erhalten und kaum noch erkennbar.