Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)
Nr. 88 Domkirche, nördliches Querhaus, Fenster (Querhausfenster NORD VI) um 1370
Beschreibung
Das sogenannte Kreuzigungsfenster besteht aus fünf Bahnen, die mittlere sechszeilig, die anderen fünfzeilig, alle jeweils mit Kopfscheibe; darüber reich gegliedertes Maßwerk mit einer Rose im Scheitel1). Über die ganze Fensteranlage erstreckt sich eine monumentale Kreuzigungsdarstellung in mehrgeschossigem Architekturaufbau. In der dritten Zeile der ersten und fünften Bahn jeweils eine Prophetenbüste mit den Inschriften I und II auf Schriftbändern. In der fünften Zeile der Mittelbahn befindet sich am Kopfende des Astkreuzes die Inschrift III.
Text nach Photomaterial CVMA:
Maße: H. 8,90 m, B. 5,80 m.
Schriftart(en): Gotische Majuskel (III), Gotische Minuskel (I, II).
- I.
∙ vere ∙ filius ∙ dey a)
- II.
∙ vere ∙ dingnu(m) b) ∙ et ∙ iustu(m) ∙ est c)
- III.
∙ I ∙ N ∙ R ∙ I ∙
Übersetzung:
Wahrhaftig, der Sohn Gottes. (I)
In Wahrheit ist es würdig und recht. (II)
Bibel- und Schriftstellerzitat(e):
- Mt 27,54. (I) Anfangsworte der Praefation. (II)
Textkritischer Apparat
- Vor und nach dem ersten Wort blütenförmige Trennzeichen aus sechs Punkten, vor dem letzten Wort Trennzeichen aus drei Punkten.
- Sic!
- Die ersten drei und das fünfte Trennzeichen sind blütenförmig, die ersten zwei bestehen aus sechs, das dritte aus sieben, das fünfte aus fünf Punkten, das vierte aus drei übereinanderstehenden Punkten.
Anmerkungen
- Fritzsche, Glasmalereien 187-200 (Abb. 324-348) mit Zusammenfassung der älteren Literatur; Hubel, Glasmalereien 2002, 30.
- Fritzsche, Glasmalereien 188, 195 mit Anm. 46.
Nachweise
- Fritzsche, Glasmalereien 194, 195 (Abb. 325, 328, 339).
Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 88 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0008804.
Kommentar
Der Großteil der Inschrift II ist bei der Restaurierung 1903/04 ergänzt worden, der ursprüngliche Wortlaut daher nicht sicher überliefert2).