Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)
Nr. 20 Domkirche, nördlicher Seitenchor, Nordwand um 1300
Beschreibung
Zweizeilige Gedenkschrift neben dem Portal und unterhalb der Skulptur des Hl. Bartholomäus (s. Kat.-Nr. 45), in einen Quader eingehauen1). Die Inschrift wirkt sehr unregelmäßig, die Buchstaben sind unterschiedlich groß.
Maße: H. 6 cm, L. 4 cm, Bu. 3,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
HIE · LEIT / GEDERVT a)
Textkritischer Apparat
- Das Trennzeichen hat oben und unten angehängte Zierhäkchen.
Anmerkungen
- Freytag/Hecht 58; Kdm Regensburg I, 125.
- Vgl. Schuegraf, Dom I, 102; Zahn, Dom 60; zuletzt Bauer, Regensburg, 417.
- Kohlheim, Regensburger Rufnamen 491.
- Ebenda 371.
- Schmid H. U., Mittelalterliche deutsche Inschriften 4.
Nachweise
- Sammlung Resch VII, Blatt 42, 50; Schuegraf, Dom I, 102; Kdm Regensburg I, 125; Renner, Grabschriften 3; Zahn, Dom 60; Schmid H. U., Mittelalterliche deutsche Inschriften 10, Nr. 2; Bauer, Regensburg 417.
Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 20 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0002002.
Kommentar
Die ältere Forschung ging davon aus, dass es sich bei dieser Inschrift um die Gedenkinschrift für einen vom Gerüst gefallenen Steinmetz namens Gerderut handelt2).
Der Name Gederawt (Gedraut)3) kommt in Regensburg als Frauenrufname im 13. und ersten Viertel des 14. Jahrhunderts in der mittleren und unteren Schicht der Bevölkerung vor. Ab 1325-49 ist er auch im Patriziat vertreten4)..Jedoch bleibt ungeklärt, welcher Person dieser Name und diese Inschrift zuzuordnen ist. In jedem Fall handelt es sich um eines der frühesten Beispiele einer deutschsprachigen Inschrift der Stadt Regensburg5).