Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Teil 1: Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Gesammelt und bearbeitet von Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser

Der Band versammelt in 341 Katalognummern die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften der politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte bis zum Jahr 1665. Er umfasst damit geographisch das Nordtiroler Oberland und bietet einen vielfältigen Einblick in diesen für den Fernverkehr seit der Antike bedeutsamen Raum, der durch den „Oberen Weg “ über Reschen- und Fernpass Süddeutschland und Norditalien verband. Mit dem Zisterzienserstift Stams gehört zudem die Grablege der Tiroler Landesfürsten zum Bearbeitungsgebiet. Die Überlieferung der Oberländer Inschriften setzt im späten 13. Jahrhundert ein. Etwas mehr als ein Fünftel der Katalognummern gilt im Original verlorenen epigraphischen Quellen, die nach Ihrer Reflexion in der frühneuzeitlichen Tiroler Historiographie - überwiegend erstmals - erschlossen werden. Der erste Band zu einer Region Westösterreichs zeigt deutliche Unterschiede zu einem Bestand im Osten des Landes: Hier stehen nicht die Denkmäler desTotengedenkens im Mittelpunkt, sondern die für die Tiroler Inschriftenlandschaft charakteristischen gemalten Inschriften. Vor allem die reichen frühbarocken Fassadendekorationen und die gotischen Kirchenausmalungen im Oberland sind oft mit Umfangreichen erklärenden Beischriften versehen, so dass diese Gruppe von Texten mit rund einem Drittel auch den Großteil des hiermit aufgearbeiteten epigraphischen Bestands ausmacht. Neben Grabdenkmälern, Glocken und Kirchlichen Ausstattungsgegenständen erschließt der Band zahlreiche Graffiti, die Einblicke in die persönliche Frömmigkeit von Pilgern und Pilgergruppen, aber auch die rege Reisetätigkeit durch Tirol in der frühen Neuzeit bietet. Der Reichtum, den Handel und Bergbau in Oberland brachten, zeigt sich etwa in den der bürgerlichen Repräsentation gewidmeten Inschriften der Städte Landeck und Imst. Die Inschriften der zahlreichen Wallfahrtsstätten der Region, etwa in Serfaus (St. Georgen ob Tösens) oder Obsaurs (St. Virgil), sind großartige Zeugnisse vormoderner Religiosität in den Alpen. Das Herzstück des Bandes stellen jedoch die reiche liturgische Ausstattung und die Memorialinschriften von Stift Stams mit Ihren vielfältigen Bezügen zur Landesgeschichte dar.


Die Inschriften des Bundeslandes Tirol. Teil 1: Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte. Gesammelt und bearbeitet von Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser, Wien 2013. ISBN: 9783700170686.

Band 82 der Reihe „Die Deutschen Inschriften“.

Band 7 Teil 1 der Unterreihe „Wiener Reihe“.


Verweise

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Über die Online-Edition im ÖAW-Repositorium können sämtliche Volltexte des Bandes eingesehen werden.


Der Inschriftenband