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Literaturhinweis

Rubrik: Neuerscheinungen

Norbert Börste/Sonja Hermann: Wiederverwendung von Spolien im Paderborner Dom

Nachhaltigkeit und Recycling waren auch im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit gängige Praxis. Dies zeigt sich auch an Fragmenten eines Grabdenkmals, das an ungewöhnlicher Stelle in Zweitverwendung eingesetzt wurde, und wiederverwendeten Baumaterialien im Paderborner Dom. Die Plattenfragmente können paläographisch ins 11. Jh. datiert werden; sie gehörten vermutlich zum Grabdenkmal des Paderborner Propstes Winbertus. Warum man sie 1270/80 in eine Wandvorlage in großer Höhe eingebaut hat, ist bislang unklar.

Das zweite Beispiel behandelt Kapitelle aus dem 12./13. Jh., die im 17. Jh. dazu verwendet wurden, eine alte Wandöffnung in der nördlichen Seitenschiffwand unauffällig zu vermauern. Zuletzt wird noch auf die Auffindung von Bruchstücken des mittelalterlichen Lettners eingegangen, die als Füllmaterial der barocken Chorwangen verwendet wurden.

Norbert Börste/Sonja Hermann, Wiederverwendung von Spolien im Paderborner Dom, in: Norbert Börste/Stefan Kopp/Jonas Miserre (Hg.), Die Paderborner Kathedrale als Kirchen-, Kunst-, und Lebensraum im europäischen Kontext, Paderborn 2020, S. 166-175.