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40 Jahre Deutsche Inschriften in Göttingen

Rubrik: Veranstaltungen

Jubiläumskolloquium Freitag, den 22. Oktober 2010 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Inschriftenkommission

 

Am 4. Juli 1970 fand unter dem Vorsitz von Karl Stackmann die erste Sitzung der neu berufenen Kommission für die Sammlung und Herausgabe der deutschen Inschriften statt. Nach Berlin, Heidelberg, München und Wien wollte auch die Göttinger Akademie die beharrlich vorgetragene Bitte des Vorsitzenden der Interakademischen Inschriften-Kommission, Bernhard Bischoff, aufnehmen, eine Kommission für ihren Zuständigkeitsbereich einzurichten. In die Verantwortung Göttingens sollte die Bearbeitung der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Bremen und Hamburg fallen.

Mit der Einrichtung einer Arbeitsstelle wurde Werner Arnold betraut, der in München durch Rudolf M. Kloos und Bernhard Bischoff auf seine Arbeit vorbereitet worden war. Auf der Grundlage der regionalhistorischen Literatur und der Kunstdenkmälerinventare wurde zunächst ein Archiv angelegt, in dem etwa 10.000 niedersächsische Inschriften verzeichnet und durch Register erschlossen sind. Gleichzeitig wurde mit der Bearbeitung einzelner Inschriftenbestände begonnen. Die Göttinger Kommission konzentrierte sich dabeizunächst auf ausgewählte kulturelle Zentren, wie z. B. die Bischofssitze Osnabrück und Hildesheim, die beiden von bürgerlichem Selbstbewußtsein geprägten Städte Braunschweig und Lüneburg, die frühere Universitätsstadt Helmstedt sowie die Lüneburger Klöster. Seit 2005 kommen auch einzelne Landkreise in den Blick: Die Inschriften des Landkreises Göttingen sind erschienen, Hildesheim, Holzminden und Schaumburg werden folgen. In Bearbeitung ist zur Zeit ebenfalls der zweite Band der Lüneburger Inschriften.

Im Jahr 1995 hat Ulrich Schindel den Vorsitz der Kommission übernommen und die Arbeitsstelle so weit ausgebaut, dass drei Inschriftenprojekte nebeneinander bearbeitet werden können. Auf seine Initiative wurde 2002 eine zweite Arbeitsstelle in Greifswald gegründet, die mit den „Inschriften der Stadt Greifswald“ 2009 ihren ersten Band vorgelegt hat. Die Inschriftenbände der Städte Stralsund und Wismar sollen 2013 und 2015 erscheinen. Außerdem erfaßt die Arbeitsstelle Greifswald sukzessiv in einer speziell dafür entwickelten Datenbank die Inschriften des gesamten Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2008 arbeiten beide Arbeitsstellen an der Online-Bereitstellung der bereits erschienenen Bände der Göttinger Reihe (www.inschriften.net). Im Juli  2009 übernahm Nikolaus Henkel den Vorsitz der Inschriftenkommission. Als vorläufiges Laufzeitende des Projekts wurde von der Union der Akademien das Jahr 2015 festgesetzt.

Aber 2015 ist die Arbeit nicht getan! Ein sinnvoller Abschluß wird etwa um 2035 zu erreichen sein, wenn neben dem Nordwesten Niedersachsens auch Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein in das Projekt miteinbezogen worden sind.

Inschriften als Zeugnisse kulturellen Gedächtnisses

Aulagebäude, Wilhelmsplatz 1, Akademie-Sitzungssaal

  • 14:00  Nikolaus Henkel, Inschriftenkommission, Göttingen: Begrüßung
  • 14:15  Torsten Schrade, Digitale Akademie Mainz: Projektvorstellung Deutsche Inschriften Niedersachsen Online
  • 15:00  Kaffeepause
  • 15:30  Bruno Reudenbach, Universität Hamburg: Inschrift und Bild - eine Allianz als künstlerische Aufgabe; Moderation: Helga Giersiepen, Inschriftenarbeitsstelle Bonn
  • 16:15  Rüdiger Fuchs, Inschriftenarbeitsstelle Mainz: Wozu nützt die Kenntnis von Inschriften? - Die Sicht des Historikers; Moderation: Harald Drös, Inschriftenarbeitsstelle Heidelberg
  • 17:00  Pause
  • 17:15 Arnd Reitemeier, Universität Göttingen: Die Reformation und ihre Folgen in Niedersachsen - Zum Quellenwert von Inschriften für die Frage nach Einführung und Konsolidierung der neuen Konfession
  • 18:00  Ingrid Schröder, Universität Hamburg: Niederdeutsche Inschriften als Zeugnisse regionaler Kultur; Moderation: Oliver Auge, Universität Kiel

 

Akademiegebäude, Theaterstr. 7

  • 19:00  Empfang; Begrüßung durch den Präsidenten der Akademie der Wissenschaften
  •            Karl Stackmann, ANFANCK IST BEDENCKENS WERT ...

 

Kontakt
Dr. Christine Wulf
Inschriftenkommission
Akademie der Wissenschaften - Göttingen
Theaterstr. 7
37073 Göttingen
Tel.: 0551/395336 - Fax: 0551/395407

cwulf@gdwg.de