Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 203 Hauptfriedhof um 1590

Beschreibung

Fragment eines Epitaphs für Barbara Goeslin. Im Westflügel des Wandelgangs; Herkunft vermutlich aus dem Bereich der 1824 abgebrochenen Heiligkreuz-Kirche in der Brötzinger Vorstadt. Obere Hälfte einer Aedikula aus rotem Sandstein, aus einem Stück gearbeitet. Dreiecksgiebel mit Rundscheibe als Schmuck, die Dachflächen mit Rollwerk-Voluten verziert; im Feld Kruzifix mit Titulus A, flankiert von zwei Vollwappen, am Fuß Todesembleme. Von der Kartusche mit Rollwerkrahmung und der Inschrift B ist nur ein kleines Fragment erhalten.

Maße: H. 82, B. 74, Bu. 1,8 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Stadtarchiv Pforzheim [1/2]

  1. A

    [IN]RI

  2. B

    [– – –]N · 27 · IANVARIJa) STARB / [– – –]CH · FRAW BARBA[RA / – – –]

Wappen:
unbekannt1, Goeslin.

Kommentar

Die Formgebung der Wappen und die Schriftformen einer zierlichen Kapitalis mit überhöhten Anfangsbuchstaben weisen auf die letzten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts. Das Wappen, das mehrere Pforzheimer Familien, so die Liebener, die Göldlin und die Goeslin, führten, ist schon 1318 auf einem Pforzheimer Grabmal nachweisbar2. Hier ist es vermutlich mit den Goeslin zu verbinden, da allein diese Familie noch im 16. Jahrhundert in Pforzheim ansässig war.

Textkritischer Apparat

  1. IJ verschmolzen; senkrechtes I mit i-Punkt, das Schluß-I kleiner und mit schrägem Schaft.

Anmerkungen

  1. Über Dreiberg ein wachsender Mann, in der Linken eine unkenntliche Pflanze haltend. Helmzier: Schildbild ohne Dreiberg.
  2. Vgl. nr. 13.

Nachweise

  1. KdmBadenIX/6, 242 nr. 4.
  2. Timm, Hauptfriedhof 1995, 39 nr. 5.

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 203 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0020300.