Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 166 Ev. Schloßkirche (Stiftskirche St. Michael) 1562

Beschreibung

Grabplatte der Katharina von Remchingen geborene Schenkin von Winterstetten. Im südlichen Nebenchor. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein ohne Rahmung, oben im Feld zwei Vollwappen in flachem Relief, unten Inschriftkartusche.

Maße: H. 202,5, B. 98, Bu. 5,4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Stadtarchiv Pforzheim [1/2]

  1. ANNO · D(OMI)NI · 1562 · / DEN · 18 · APRILIS · VM · 4 / VR · NACH · MIT · TAG · / IST DIE · EDELL · VND · THV/G(ENT)SAM · FRAW · KATHERINA / VON · REMCHINGEN · EIN · GE=/BORNE · SCHENCKIN · VON · / WINTERSTETEN · SELLIGLICH · / VON · DISER WELDT · ABGEST=/ORBEN · DER · SELENa) · GOT · GNEDIG / VND · BARMHERTZIG · WOLLE / SEIN · AMEN

Wappen:
Remchingen, Schenk von Winterstetten.

Kommentar

Die Herren von Remchingen wie auch die Schenken von Winterstetten hatten mehrfachen Hausbesitz in Pforzheim1 und standen seit dem 14. Jahrhundert in badischen Diensten2. Katharina war die erste Ehefrau des Daniel von Remchingen († 1576), 1553 Rat und Hofmeister zu Reichenweier und Mömpelgard, 1566–1570 Obervogt von Neuenbürg und badischer Rat, 1570–1573 Rat von Haus aus3. Die zweite Gemahlin Maria († 1606), eine der sieben Töchter des Ludwig Gremp von Freudenstein, überlebte ihn um Jahrzehnte4.

Die Inschrift ist in einer dünnstrichigen Kapitalis ausgeführt. Die eingeritzten Hilfslinien sind noch gut erkennbar.

Textkritischer Apparat

  1. Zwischen dem S und dem L ein kleines E eingefügt.

Anmerkungen

  1. Pflüger 1862, 300, 463; Trost, Adelssitze 1961, 133f., 139f.
  2. Kindler v. Knobloch III, 1919, 491 u. 494. Reinhard von Remchingen ist am 9. November 1399 als Vogt von Pforzheim nachweisbar; vgl. Carl, Regesten Pforzheim 1998, 103 nr. 212. Er war höchstwahrscheinlich ebenfalls in der Schloßkirche bestattet; vgl. nr. 41.
  3. Bernhardt, Zentralbehörden II, 558; Bickel, Remchingen 1993, 68, 106.
  4. Sie heiratete 1584 in zweiter Ehe den Pforzheimer Vogt Christoph Schöner von Straubenhart († 1590); vgl. nr. 200.

Nachweise

  1. KdmBadenIX/6, 149 nr. 18.
  2. Trost, Schloßkirche 1962, 36f., 68 nr. 21.
  3. Bickel, Remchingen 1993, 106, 104 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 166 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0016602.