Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 57: Stadt Pforzheim (2003)
Nr. 138 Archivbau 1545
Beschreibung
Wappenstein mit Bauzahl vom Haus des Beatus von Rüppurr. Ursprünglich am Haus Schloßberg 6 oder 8, später außen am Archivbau (ehemals Reuchlin-Museum), seit 1988 vorübergehend im Stadtmuseum gelagert (Inv. Nr. 1989/6); seit 2000 im Archivbau, im 2. Obergeschoß an der Nordostwand. Hochrechteckige Tafel aus grauem Sandstein, linksgewendetes Vollwappen in kräftigem Relief, die geteilte Jahreszahl zu beiden Seiten der Helmzier eingehauen. Oberfläche und Rand bestoßen.
Maße: H. 55, B. 32, T. 7, Zi. 7 cm.
© Stadtarchiv Pforzheim [1/1]
15 // 45
| Rüppurr. |
Anmerkungen
- Stammsitz Rüppurr (Stadtteil von Karlsruhe).
- Beatus d. Ä. war verheiratet mit Agnes Speth v. Höpfigheim, einer Tochter des Ludwig Speth; zu diesem vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nr. 263 und Stammtafel Rüppurr auf S. 467. Beatus d. J. († 1587), ebenfalls badischer Haushofmeister, hat seine Familienangehörigen in Pforzheim in der Dominikaner-Klosterkirche bestatten lassen; vgl. nr. 172. Jedenfalls diente das Haus Schloßberg 8 der Familie neben dem Schloß Obermönsheim (Mönsheim, Enzkreis) bis ins 17. Jahrhundert als Wohnsitz.
- Vgl. Trost, Adelssitze 961, 93, 134; Haag/Bräuning, Stadtkataster 2001, 146 nr. 94.
Nachweise
- KdmBadenIX/6, 308.
Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 138 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0013808.
Kommentar
Die Herren von Rüppurr sind schon im 13. Jahrhundert in badischen Diensten nachweisbar1. Vermutlich war es Beatus (Batt) d. Ä. von Rüppurr, Sohn des badischen Haushofmeisters Caspar von Rüppurr († 1516), oder sein gleichnamiger Sohn, der 1544 das Adelshaus am Schloßberg erwarb. Das Haus war 1447 noch im Besitz der Familie von Niefern, ab 1460 aber Eigentum des Kollegiatstifts2. Der Wappenstein weist vermutlich auf Umbaumaßnahmen hin. Das Haus wurde 1689 im Zuge der Stadtzerstörung vernichtet und als Ruine 1722 verkauft3.