Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 57: Stadt Pforzheim (2003)
Nr. 134 Ev. Schloßkirche (Stiftskirche St. Michael) 1542
Beschreibung
Grabplatte des Matern(us) Weiler. Ehemals im nördlichen Nebenchor im Boden, nach 1945 außen am Chor; Aufstellung 2002 im südlichen Nebenchor. Rechteckplatte aus rotem Sandstein; im Feld elfzeilige Inschrift und Wappen in Relief, von zwei Ritzlinien umrahmt. Oberfläche mit Beschädigungen.
Maße: H. 198,5, B. 80,5, T. 13, Bu. 7 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
© Stadtarchiv Pforzheim [1/1]
AN(N)O DOMIN(I) 1542 / AM 30 TAG IENERa) / IST GESTORBEN DER / ERBAR VND ER/SAM MATERN / WEILER DER / SEL GOT DER / ALMECHTIG GENE/DIG V[N]D BARM/HER[Z]IG SEIN / WEL AMEN
| Weiler (von Pforzheim). |
Textkritischer Apparat
- Trost las LENTZ, weil er die hier gebrauchte Sonderform für R nicht erkannte.
Anmerkungen
Nachweise
- Trost, Schloßkirche 1962, 26, 77 nr. 12.
Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 134 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0013400.
Kommentar
Der Verstorbene gehörte der reichen und ehrbaren Familie Weiler an1. Er war mit Agnes Seywart verheiratet und wohnte „bei der oberen Backstube“. Er ist als Richter in Pforzheim 1501/02, 1507–1517 und 1531 genannt2. Nach den Untersuchungen Ehmanns war er ein Bruder des Nicolaus Weiler3, doch angesichts des großen Altersunterschieds wird es sich bei Matern eher um einen Neffen des Nicolaus handeln.
Die Kapitalisschrift trägt Züge der Frühhumanistischen Kapitalis in den schlanken Proportionen und in der Ausführung der Buchstaben, sie ist aber unregelmäßig im Duktus und unbefriedigend in der Ausführung. Das A hat einen nach unten geknickten Mittelbalken und einen weit nach links überstehenden Deckbalken, das D ist offen, das M trapezförmig mit hohem Mittelteil, das R ist als eckige Variante des Bogen-R durchgehend wie ein Z gestaltet.