Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 57: Stadt Pforzheim (2003)
Nr. 108† Pforzheim-Dillweißenstein, Burg Weißenstein-Rabeneck 1513, 1514, 1518, 1531
Beschreibung
Wappenmalereien mit beigeschriebenen Jahreszahlen. Im Chor der Burgkapelle, „an den Kirchen Stühlen an der Wand“. Es handelte sich um insgesamt fünf Paare von Allianzwappen, die Jahreszahlen standen jeweils oben in der Mitte zwischen den Helmzierden. Im Jahr 1747 mit Tinkturen dokumentiert. Beim Abbruch der Kapelle 1777 zerstört.
Überliefert durch Weygold.
Anmerkungen
- Zu Reinhard vgl. nr. 107.
- Sie wurde 1509 in Pforzheim in der Schloßkirche St. Michael bestattet; vgl. nr. 16.
Nachweise
- Karlsruhe, GLA 47/39, Weygold, Epitaphia 1747, fol. 13.
- KdmBadenIX/6, 410f.
Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 108† (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0010800.
I. „Rechter Hand“ zweimal das gleiche Wappenpaar, jeweils mit der gleichen Jahreszahl (A, B).
1518
1518
II. „Rechter Hand“ wiederum zwei gleiche Wappenpaare, aber mit unterschiedlicher Datierung (C, D).
1513
1514
III. „Lincker Hand“ Wappenpaar mit Beischrift (E).
1531
Kommentar
Die Burgkapelle war schon 1499 als „unser lieben frauwen cappel ze Wyszenstein“ erwähnt. Burg und Dorf Weißenstein erwarb Reinhard von Neuhausen im Jahr 1512 von Christoph von Ehingen1. Da für 1512 eine Altarweihe überliefert ist, darf man in dem neuen Besitzer den Auftraggeber einer Neuausstattung der Kapelle vermuten. Offensichtlich stehen die Wappendarstellungen mit Reinhards Familie in Zusammenhang. Das erste Wappenpaar bezieht sich auf Reinhard und seine zweite Gemahlin Margarethe von Rechberg, das zweite auf Reinhard und seine erste Gemahlin Margarethe von (Alt-)Sachsenheim2, das dritte auf Reinhards Sohn Hans Reinhard von Neuhausen, vermählt mit Margarethe von Wernau.
Die Kapelle, ein einschiffiger Bau mit polygonalem Chorschluß, 1747 noch von Weygold beschrieben, wurde 1777 wegen Baufälligkeit abgebrochen.