Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 84 Ev. Schloßkirche (Stiftskirche St. Michael) 1491–1499

Beschreibung

Fragment eines Epitaphs oder einer Grabplatte für einen Unbekannten. Vermutlich ehemals in der sog. Margarethen-Kapelle im Boden. Beim Luftangriff 1945 zerstört; 1994 im Außenbereich der Kirche in der Auffüllung des Ruinenschutts wieder aufgefunden. 2002 Aufstellung im nördlichen Seitenschiff an der Nordwand. Ursprünglich Rechteckplatte aus rotem Sandstein mit breitem, leerem Rand und zeilenweise eingehauener zweizeiliger Inschrift oben im Feld, jetzt nur noch das linke obere Viertel des Steins erhalten. Unregelmäßige Bruchkante mit tiefer Verletzung unten.

Maße: H. 93, B. 58, T. 17,5, Bu. 5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Anno d(omi)ni [– – –]  /  M cccc lxxxxi[– – –]

Kommentar

Die Gestaltung ist bemerkenswert, denn sie zeigt, daß man schon vor 1500 in Pforzheim mit neuen Grabmaltypen experimentierte und von dem Grabplattentyp mit Umschrift abrückte. Die Schrift ist eine extrem schlanke Gotische Minuskel mit hohem Mittelband. Die beiden Versalien sind an der linken äußeren Haste mit Zacken besetzt.

Nachweise

  1. Pforzheim, Staatl. Hochbauamt, Dokumentation der Firma Kraus, Tübingen (1994).

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 84 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0008405.