Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 168† Ev. Altstädter Pfarrkirche (St. Martin) 1564

Beschreibung

Grabplatte oder Epitaph des Philipp Jacob Leutrum von Ertingen. Genauer Standort und Gestaltung unbekannt.

Inschrift nach Gabelkover.

  1. A(nno) 1564 . an unser fr(auen) himelfart o(biit)a) Philipp Jacob leütrumb)

Datum: 15. August.

Kommentar

„Philippus Leutrum de Pfortzen“ wurde am 26. Mai 1520 zusammen mit Michael Ganshorn aus Pforzheim an der Universität Wittenberg immatrikuliert1. Dieser Philipp Jacob Leutrum von Ertingen war mit Maria von Sternenfels, einer Tochter des Philipp von Sternenfels († 1556) und der Ursula Hofwart von Kirchheim († 1552) verheiratet2. Ein Sohn Philipp Jacobs und der Maria war Christoph Leutrum von Ertingen, markgräflich badischer Diener und Forstmeister zu Pforzheim († 1608). Christophs Grabdenkmal aus der Werkstatt des Jeremias Schwartz von Leonberg ist zusammen mit den Denkmälern seiner Familie in Niefern (Enzkreis) erhalten geblieben3. An der dort angebrachten Ahnenprobe ist abzulesen, daß Philipp Jacobs Mutter eine Lamparter war.

Die Inschrift ist – wie bei Gabelkover üblich – im Wortlaut mit Sicherheit verkürzt wiedergegeben. Die Angabe des Standorts als „Pfarrkirche“ ist nicht eindeutig. Da der Wohnsitz des Philipp Leutrum vermutlich die Burg Liebeneck war, ist die zuständige Pfarrkirche für Liebeneck und das Dorf Würm (heute Stadt Pforzheim) die Altstädter Pfarrkirche gewesen4. Andererseits waren die Leutrum seit dem 15. Jahrhundert auch der Dominikaner-Klosterkirche, später ev. Stadtkirche, verbunden5.

Textkritischer Apparat

  1. So Gabelkover anstelle eines deutschsprachigen Sterbevermerks.
  2. So für Leutrum (von Ertingen).

Anmerkungen

  1. Vgl. Matrikel Wittenberg I, 1841, 94.
  2. Maria war in erster Ehe mit Johann Konrad Gremp v. Freudenstein verheiratet. Sie war eine Schwester des Bernhard II. von Sternenfels zu Kürnbach, dessen Grabdenkmal von der Hand des Jeremias Schwartz von Leonberg in der Kürnbacher Pfarrkirche erhalten ist; vgl. DI 20 (Karlsruhe) nr. 314 mit Abb.
  3. Vgl. DI 22 (Enzkreis) nrr. 318, 329, 332.
  4. Vgl. das bei nr. 106 Gesagte.
  5. Vgl. nrr. 121, 137.

Nachweise

  1. Stuttgart, HStA J1 Nr. 48 g IV, Gabelkover, Genealogische Kollektaneen, fol. 1500r.

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 168† (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0016806.