Inschriftenkatalog: Stadt Pforzheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 57: Stadt Pforzheim (2003)

Nr. 111 Büchenbronn (Stadt Pforzheim), ev. Pfarrkirche 1522

Beschreibung

Grabplatte des Johannes Hiller. Innen an der Westwand des ehemaligen Chorturms (heute Sakristei); ehemals vor dem Chorbogen im Boden. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Feld in Ritzzeichnung ein Wappen, darüber ein Kelch. Oberfläche durch hellbraunen Anstrich beeinträchtigt.

Maße: H. 173,5, B. 78,5, Bu. 5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© Stadtarchiv Pforzheim [1/1]

  1. Anno 1522  .  /  Vicesimo sexto die mensis Septembris migauita) a s(e)c(u)lo honor/abilis d(omi)n(u)s Johannes / Hiller ex opidob) Nagotc) 2(us)d) pl(e)ban(us) hui(us) Ecclesie ·

Übersetzung:

Im Jahr 1522 am 26. Tag des Monats September ging aus der Welt der ehrwürdige Herr Johannes Hiller aus dem Ort Nagold (?), zweiter Pfarrer dieser Kirche.

Wappen:
Hiller1.

Kommentar

Die Filialkirche wurde 1496 zur selbständigen Pfarrkirche erhoben. Johannes Hiller hatte ihr zunächst als Frühmesser, dann als Pleban gedient. Die von Lacroix und Heinz wiedergegebene Lesung lautet, er sei 29 Jahre lang Pfarrer gewesen. Diese Angabe steht aber mit dem Datum 1496 nicht in Einklang. Hier ist im Lateinischen nicht die Dauer des Pfarrdienstes ausgedrückt, sondern eine andere Schreibung für die Ordnungszahl secundus gewählt.

Die Schrift ist einheitlich in der Ausführung. Die Versalien sind durch Zähnung und Verdoppelung der Bögen verziert.

Textkritischer Apparat

  1. So für migrauit.
  2. So für oppido.
  3. So für Nagolt?
  4. So für secundus, geschrieben Ziffer 2 mit us-Kürzung.

Anmerkungen

  1. Pentagramm.

Nachweise

  1. KdmBadenIX/7 (Pforzheim Land) 44.
  2. Heinz, Günter, Berggemeinde Büchenbronn. Pforzheim 1975, 130.

Zitierhinweis:
DI 57, Stadt Pforzheim, Nr. 111 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015k0011107.