Die Inschriften der Stadt Pforzheim

7. Nicht aufgenommene Inschriften

Nach den Bearbeitungsrichtlinien der Editionsreihe „Die Deutschen Inschriften“ bleiben in diesem Band Gruppen von Inschriften unberücksichtigt, die von anderen Wissenschaftszweigen bearbeitet werden, so die Runeninschriften, Siegel- und Münzinschriften und Inschriften aus serieller Produktion – wie z. B. Ofenplatten, Fußbodenfließen aus gebranntem Ton, Töpfereiwaren etc. –. Inschriften, die lediglich aus Jahreszahlen oder aus Jahreszahlen in Verbindung mit Initialen bestehen, werden nur in einer eigenen Katalognummer aufgenommen, wenn ihre Lesung durch Autopsie nachprüfbar war. Nicht aufgenommen wurden Bauzahlen von Häusern, die durch Kriegseinwirkung zerstört sind. Ebenfalls nicht aufgenommen wurden Inschriftenträger, deren Inschrift-Wortlaut nicht überliefert ist oder deren Zugehörigkeit zur Stadt Pforzheim unsicher ist.

Rückwand des Wimsheimer Altarretabels mit der Handwerker-Signatur der Maler Hans Keppner und Hans Könlin zu Pforzheim und mit der Datierung 1521. Als Spolie früher im Archivbau (ehemals Reuchlin-Museum) und hier 1945 vernichtet. Das Retabel befand sich ursprünglich in der Pfarrkirche in Wimsheim (Enzkreis), bis es 1866 zerstört wurde. Die einzelnen Teile wurden auseinandergerissen und fanden eine neue Verwendung. Der überarbeitete Schrein gelangte nach Engerazhofen (Lkr. Ravensburg)229).

Haus Schloßkirchenweg 8, Bauzahl 1555 auf einem Fenstersturz; Kriegsverlust, Gestaltung unbekannt230).

Haus Waisenhausplatz 8, Spruchband mit Bauzahl 1568 und Fratze auf einem Eckquader eines spätgotischen Putzbaues, der 1689/93 zerstört wurde und nach dem Wiederaufbau 1696 als Schlachthaus diente231).

Haus Obere Augasse 32, Türsturz mit Bauzahl 1638 im massiven Erdgeschoß des verputzten Fachwerkhauses; Kriegsverlust232).

Fragment einer Grabplatte mit nicht entzifferbaren Buchstabenresten einer Umschrift zwischen Linien, Gotische Minuskel, H. 40, B. 25, Bu. 6 cm. 1994 aus dem Auffüllschutt an der Südseite der Kirche geborgen. Künftig im Lapidarium der ev. Schloßkirche233).

[Druckseite LVIII]

Grabplatte mit Gestalt eines Mönchs, der – nicht dokumentierten – Inschrift zufolge ein Prior des Dominikanerklosters. Herkunft Dominikanerkloster St. Stephan, im Jahr 1857 im Schulhof auf dem ehemaligen Klostergelände aufgefunden, damals bereits nur noch zur Hälfte erhalten; offenbar nicht geborgen234).

Fragment des Epitaphs eines Ehepaares, querrechteckige Platte aus rotem Sandstein, H. 46 (Teilmaß), B. 98 cm. Archivbau (ehem. Reuchlin-Museum), Kriegsverlust. Herkunft vom Kirchhof der Heiligkreuz-Kirche. An drei Seiten war der ursprüngliche Rand erhalten, unten war der Rand unregelmäßig gebrochen; hier schloß ehemals die nicht überlieferte Inschrift an. Querovale Rahmenkartusche aus Ohrmuschelwerk mit Fruchtbündeln und einem Totenschädel in der Mitte; im vertieften Feld in Relief kniendes Ehepaar, einander zugewandt, hinter der Frau zwei kniende Mädchen235).

Tafelbild mit Porträt der Elisabeth Hos (Hösin), hochrechteckige Bildtafel, Öl auf Holz, von der Stadt Pforzheim im November 2002 aus dem Kunsthandel erworben. Bildnis einer Frau, nach ihrer Kleidung – gesticktes Häubchen, Mühlradkragen, schwarzes Kleid mit weiten Ärmeln – um 1570/80. Oben zu beiden Seiten des Kopfes aufgemalt die Namensinschrift Elisabetha Hösin // aetatis svae 44. (ihres Alters 44); an einer Goldkette ein Medaillon mit einem Kreuz und der Umschrift Salus mea in Christo est. (mein Heil ist in Christus). Da nicht festgestellt werden konnte, ob die Dargestellte mit der durch ihr Pforzheimer Epitaph (nr. 181) nachweisbaren Ehefrau des Peter Schopf, Elisabeth Höslin († 1574), identisch ist, und da eine Autopsie nicht mehr möglich war, ist hier lediglich der Hinweis auf dieses Bild aufgenommen.

Zitationshinweis:

DI 57, Stadt Pforzheim, Einleitung, 7. Nicht aufgenommene Inschriften (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di057h015e008.

  1. Beschreibung des Oberamts Leonberg. Stuttgart 1852. Neudruck Magstadt 1972, 272. – Die Kunst- und Altertumsdenkmale im Königreich Württemberg. Bd. 1, Neckarkreis. Bearb. v. Eduard Paulus. Stuttgart 1889, 331. – Rott, Baden-Durlacher Hof 1917, 6. – Beschreibung des Oberamts Leonberg. 2. Bearbeitung. Stuttgart 1930, 1118. – Rott, Quellen und Forschungen III, Oberrhein I. Stuttgart 1936, 74; Textband. Stuttgart 1938, 43f. – KdmBadenIX/6, 302f. mit Abb. 235. – DI 22 (Enzkreis) nr. 178 (ohne Hinweis auf den ehem. Standort in Pforzheim). »
  2. Vgl. KdmBadenIX/6, 342. »
  3. Vgl. ebd. 346. »
  4. Vgl. ebd. 335. »
  5. Vgl. Karlsruhe, Staatl. Hochbauamt, Dokumentation der Firma Kraus 1995, nr. 11. »
  6. Vgl. Pflüger, Pforzheimer Beobachter 1857, nr. 63. »
  7. Vgl. KdmBadenIX/6, 245. »