Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 26: Stadt Osnabrück (1988)
Nr. 148† St. Johanniskirche (?) 1584
Beschreibung
Grabschrift des Herbord von Langen. Der Standort des Grabmals ist nicht bekannt, da der Verstorbene jedoch Kanoniker an St. Johann war, wird er dort beigesetzt worden sein.
Inschrift nach Chronik 3.
Sepositus requiem capit hac Herbordus in urna,Langorum claris Nobilitatis avis.Canonici hic meruit titulum senioris habere,Quod pietate foret canicieque gravis.Risor erat fastus osorque superstitionum,Integritatis amans, propositique tenax.Extitit in vita Baptistae Cantor in Aede,Mortuus aeternum iam canit ante deum.
Übersetzung:
Herbord, von berühmten Ahnen des Adelsgeschlechts Langen (abstammend), genießt beigesetzt in diesem Grab die Ruhe. Er verdiente den Titel des Seniors der Kanoniker, weil er aufgrund seiner Frömmigkeit und seines Alters angesehen war. Er verlachte den Hochmut und haßte den Aberglauben, liebte die Redlichkeit und hielt an dem fest, was er sich vorgenommen hatte. Im Leben war er Kantor in der Kirche des Täufers, der Verstorbene singt jetzt vor dem ewigen Gott.
Versmaß: Distichen.
Anmerkungen
- StAO Rep. 5, Nr. 1318.
- Ebd., Nr. 1361.
- Stüve, Hochstift, Bd. 2, S. 292.
- StAO Rep. 5, Nr. 1440.
Nachweise
- Chronik 3, S. 117.
Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 148† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0014801.
Kommentar
In den Urkunden des Stifts St. Johann erscheint der aus einem Osnabrücker Ministerialengeschlecht stammende Herbord von Langen seit 1550 als Mitglied des Kapitels1). 1563 wird er als Subsenior bezeichnet2), 1577 übte er das Amt des Kantors aus3). In dieser Funktion und als Senior des Kapitels nennt ihn eine Urkunde von 15834).