Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 91† Dom 1508

Beschreibung

Grabplatte des Bischofs Konrad IV. von Rietberg (dessen Epitaph Nr. 90). Über den Verbleib ist nichts bekannt. Nach einer Zeichnung von Gelenius1), aus der nicht hervorgeht, wo sich die Inschrift befand, trug die Grabplatte in den Ecken vier kleinere, in der Mitte ein großes Wappen. Die stark vereinfachende Zeichnung läßt nur den großen Wappenschild erkennen.

Inschrift nach Gelenius.

  1. Anno D(omi)ni MDVIII ipso die B(eatae) Apolloniae2) virg(inis) obyt in Castro Rittbergae recolendae memoriae R(everen)d(us) ac Illustris Princeps D(ominus) Conradus de Rittberge Antistes monasterii ac Ecclesiae Osnabrugensis Administrator cuius Cor sub hoc conditum lapide eiusq(ue) anima requiescat in Pace.

Übersetzung:

Im Jahr 1508 am Tag der heiligen Jungfrau Apollonia starb auf der Burg Rietberg der verehrungswürdige und berühmte Fürst Herr Konrad von Rietberg, steten Angedenkens, Bischof von Münster und Administrator der Osnabrücker Kirche. Sein Herz ist unter diesem Stein begraben und seine Seele möge in Frieden ruhen.

Kommentar

 

 

Wappen (mit Beischriften?):

Rittberg

Rittberg

Leo (?)

Dipholt3)

 

Konrad IV. von Rietberg (gevierter Schild, schrägbalkenweise mit drei Schilden belegt: Münsterscher Balkenschild, Rietbergscher Adler, Osnabrücker Rad)4)

Die beiden Grabdenkmäler für Konrad IV. sind das früheste für Osnabrück überlieferte Beispiel dafür, daß einem Verstorbenen Epitaph und Grabstein errichtet wurden.

Anmerkungen

  1. Gelenius, S. 43.
  2. 9. Februar.
  3. Die bei Gelenius genannten Namen widersprechen den in dem Bericht über die Begräbnisfeierlichkeiten, OGQu. Bd. 2, S. 313, aufgeführten Namen: Rietberg, Neuenahr, Diepholz, Limburg.
  4. Nach Siebmacher, Bd. 1, Abt. 5,1, S. 92.

Nachweise

  1. Gelenius, S. 43.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 91† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0009101.