Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 45† Dom 1451

Beschreibung

Grabplatte des Nikolaus Voss. Der nach unten verjüngte Stein war in die Wand des Kreuzgangs gegenüber der Michaeliskapelle eingelassen und wurde bei Renovierungsarbeiten um die Mitte des 20. Jahrhunderts entfernt. Seither ist er verloren. Er zeigt in Ritztechnik den Verstorbenen mit einem Kelch1). Die Inschrift verlief um den Stein, in dessen Ecken sich vier Wappen befanden.

Inschrift nach Mithoff.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. + Anno · domini · millesimo · quadringentesimo · quinquagesimo · p(ri)mo · ip(s)o · die · b(ea)ti · Johannis · ap(osto)li · et · ewangeliste2) · obiit · dominus · Nicolaus · voss · cano[nicus · hui(us) · ecclesie]a) · cuius · anima · requiescat · in · pace · amen ·

Übersetzung:

Im Jahr 1451 am Tag des heiligen Johannes, Apostel und Evangelist, starb Herr Nikolaus Voss, Kanoniker dieser Kirche. Seine Seele möge in Frieden ruhen. Amen.

Wappen:
Voss, Voss, ?, Bussche-Gesmold3)

Kommentar

Nikolaus Voss studierte 1408 in Erfurt4). Er war Archidiakon in Merzen5) und seit 1423 Domherr in Osnabrück, zunächst als Scholaster. 1432 wird er als Domkantor aufgeführt, ab 1444 als Senior des Domkapitels6). Seine Amtszeit war geprägt von den Auseinandersetzungen um den Bischof Erich von Hoya, die das Domkapitel in zwei feindliche Lager spalteten. Neben dem Domsenior Johann von Varendorp trat Voss als einer der Wortführer gegen den Bischof auf7).

Textkritischer Apparat

  1. So bei Mithoff und Siebern/Fink.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach Siebern/Fink, S. 116.
  2. 27. Dezember.
  3. Mithoff, S. 116, ohne Beschreibung.
  4. Matrikel Erfurt, Bd. 1, S. 84 b.
  5. Vincke, S. 54.
  6. StAO Findbuch Rep. 3, Bd. 2.
  7. Stüve, Hochstift, Bd. 1, S. 350 u. 379f.

Nachweise

  1. Mithoff, S. 116.
  2. Siebern/Fink, S. 116.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 45† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0004505.