Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 305† St. Johanniskirche 1646

Beschreibung

Glocke. Um den Hals trug sie eine zweizeilige Inschrift, darunter nach Beschreibung von Siebern/Fink1) ein Brustbild Marias mit dem Kind. Es erscheint merkwürdig, daß eine laut Inschrift Johannes Baptista genannte Glocke nicht dessen Bild getragen haben soll. Nach Siebern/Fink wurde die Glocke 1855 umgegossen, d. h. offensichtlich wurde die Inschrift der Vorgängerglocke beibehalten, jedoch eine neue Darstellung gewählt. Die neugegossene Glocke wurde im 2. Weltkrieg eingeschmolzen.

Maße: Dm.: 160 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. + SEDECIMO SECLO IVNGE ANNVM · [ET]a) LVSTRA NOVENABAPTISTA OCTOBRI MENSE REFVSA VOCOR ·IOSEPHVS MICHELIN ME FECIT ·

Übersetzung:

Dem 16. Jahrhundert füge ich ein Jahr und (weitere) 45 hinzu. Ich, die ich im Monat Oktober umgegossen bin, nenne mich Täufer. Joseph Michelin hat mich gemacht.

Versmaß: Ein Distichon.

Kommentar

Der Glockengießer Joseph Michelin ist seit 1638 nachweisbar. Er war hauptsächlich in Westfalen tätig. 1660 goß er für die Marienkirche in Bielefeld drei Glocken, Werke aus späterer Zeit sind nicht bekannt2).

Textkritischer Apparat

  1. So bei Siebern/Fink.

Anmerkungen

  1. Siebern/Fink, S. 109.
  2. Walter, S. 821.

Nachweise

  1. Siebern/Fink, S. 109.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 305† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0030506.