Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 253† Dom 1617

Beschreibung

Grabstein des Dechanten Benedikt Korff.

Inschrift nach Sammlung A.

  1. Tandem post varios Benedicte quiescis agonesAtque ex mille malis hinc benedictusa) abis.Nam qui tam fortes inter mala cuncta steteruntHi benedictib) adstant turba beata Deo.Quare age sexcentos Benedicte experte doloresExperiare animi gaudia mille tui.

Übersetzung:

Nach mancherlei Kämpfen ruhst du, Benedikt, endlich hier, und aus tausend Übeln gehst du als Gesegneter von hier. Denn sie, die so tapfer unter aller Art von Übeln standhielten, sie stehen als Gesegnete vor Gott, eine glückselige Schar. Wohlan darum, Benedikt, der du hundertfachen Schmerz erfahren hast, mögest du tausend Freuden deiner Seele erfahren.

Versmaß: Distichen.

Kommentar

Benedikt Korff immatrikulierte sich zusammen mit seinem Bruder Jodocus im November 1560 an der Universität Rostock1). Mit dem Einsetzen der Kapitelsprotokolle 1573 ist er als Domherr verzeichnet2). Vorübergehend übte er das Archidiakonat für Ems- und Friesland aus, gab es aber 1573 wieder ab3). Nach dem Tod Herbord Bars (vgl. Nr. 170) wurde er am 26. Oktober 1597 zum Domdechanten gewählt4). In dieser Funktion blieb er bis zu seinem Tod am 5. Dezember 16175).

Textkritischer Apparat

  1. benedictus] Benedictus Sammlung A. Die Inschrift war offenbar in Kapitalis ausgeführt, da die Sammlung A das Wort benedictus in seinen unterschiedlichen Verwendungen immer wieder als Eigennamen mit einer Versalie wiedergibt. Das Wortspiel geht bei der Übersetzung verloren.
  2. benedicti] Benedicti Sammlung A.

Anmerkungen

  1. Matrikel Rostock, Bd. 2, S. 141 a.
  2. StAO Rep. 560 III, Nr. 2, fol. 27v.
  3. Stüve, Hochstift, Bd. 2, S. 224.
  4. StAO Rep. 560 III, Nr. 7, fol. 100r.
  5. Ebd., fol. 417r.

Nachweise

  1. Sammlung A, fol. 13r.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 253† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0025307.