Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 123† Dielingerstr. 9 1575

Beschreibung

Hausinschriften. Giebelständiges Fachwerkhaus mit einem Dielen- und einem Giebelgeschoß mit Krüppelwalm. Auf dem Sturz des rundbogigen Einfahrtstores in der Mitte die Inschrift (A), rechts und links je ein Wappenschild mit einem Lamm und beigefügten Buchstaben (B, C). Auf dem Ständer oberhalb des Türsturzes befand sich im Flachrelief die Darstellung des Guten Hirten, darüber die Angabe der Bibelstelle (D), darunter die Jahreszahl (E). Die Giebelschwelle trug die Inschrift (F), deren Anfang schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts unlesbar war1). Das Haus wurde im 2. Weltkrieg zerstört.

Inschriften nach Siebern/Fink.

  1. A

    SOLI DEO GLORIA

  2. B

    V(ERBVM) D(OMINI) M(ANET) I(N) E(TERNVM)2)

  3. C

    O(RA) E(T) I(NSTANTER) L(ABORA)

  4. D

    LVC XV

  5. E

    1575

  6. F

    [Des Minschen Sohn] is er komena) tho soken unde Selich tho maken dat verlaren istb) LVC 193). Wende dat is jo gewislich war vnde ein durbar werdich wordt dat Christus Jhesus is de weeldt gekomen is de sinders salich tho maken4).

Übersetzung:

Allein Gott die Ehre. Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. Bete und arbeite fleißig. (A–C)

Textkritischer Apparat

  1. er komen] en komen Flaskamp; Lübecker Bibel 1533: gekamen.
  2. ist] was Flaskamp.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach Siebern/Fink, S. 290, und Flaskamp, S. 67, Nr. 57.
  2. Is. 40,8.
  3. Luk. 19,10.
  4. 1. Tim. 1,15.

Nachweise

  1. Siebern/Fink, S. 290.
  2. Thomes, Bl. XVI.
  3. Flaskamp, S. 67, Nr. 57.
  4. Abb.: Poppe, Alt-Osnabrück, S. 40.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 123† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0012304.