Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 26: Stadt Osnabrück (1988)
Nr. 122† Hasetor 1574
Beschreibung
Bauinschrift. 1574 wurde der Neu- und Ausbau des Hasetors beendet, das man seitlich durch große Zwinger verstärkte. Im selben Jahr wurde auch die Inschrift angebracht. Das Tor, das von dem großen Brand 1613 betroffen war1), stand bis 18532).
Inschrift nach Chronik 3.
1574Ni deus invigileta) frustra custodesb) tuentur,Qui seruant vigiles moenia celsa viri3).Unum et inexpugnabile munimentum concordia civium.War sich de Borger truwelichThosamen holden, werden erentrick.Dar se sich van ander doin scheiden,Rouwet darna arm und Rieken beiden.Tempore pacis cogitandum de Bello.Der Stadt veste Welle und MurenTho betteren, o Borger, latet juw nicht vorduren.By Tiden des Fredes bedencken mit FlithDen thokamenden Unfrede und Krich.
Übersetzung:
Wenn Gott nicht wacht, schützen die Wächter vergeblich, die die hohen Mauern wachsam behüten. Die einzige und nicht zu erobernde Befestigung ist die Eintracht der Bürger. (Z. 1–3) Man soll in der Zeit des Friedens an den Krieg denken. (Z. 8)
Versmaß: Die beiden ersten Verse bilden ein Distichon.
Textkritischer Apparat
- invigilet] invigelet Chronik 3.
- custodes] custode Chronik 3.
Anmerkungen
- Röling, S. 134.
- Siebern/Fink, S. 319.
- Nach Ps. 126,1.
Nachweise
- Chronik 3, S. 68.
Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 122† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0012207.
Kommentar
Das Hasetor lag im Norden der Stadt im Verlauf der großen, Osnabrück durchquerenden Nord-Süd-Straße, war also verkehrstechnisch von großer Bedeutung.