Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 63: Odenwaldkreis (2005)
Nr. 305 Michelstadt, Evangelische Stadtkirche 1650
Beschreibung
Grabplatte der Gräfin Luise Albertine von Erbach. Die Platte aus gelbgrauem Sandstein steht heute im südlichen Seitenschiff. Im eingetieften Feld befindet sich oben ein Vollwappen, das von zwei die Helmdecken haltenden Putten flankiert wird. Über der Helmzier sind zwei geflügelte Trompeten dargestellt. Unter dem Wappen ist die an den Längsseiten von Fruchtgehängen gerahmte Inschriftentafel mit der 13zeiligen Grabinschrift angebracht. Unter ihr ruht auf einem Totenschädel ein Putto, hinter dessen Füßen eine Sanduhr zu sehen ist. Die Ecken der Platte tragen vier Wappenkartuschen.
Maße: H. 210, B. 93, Bu. 2,7 cm.
Schriftart(en): Fraktur, Kapitalis.
Die Hochwohlgeborne Gräffin vnd / Frewlein Frewlein Louÿsa Albertina / Gräffin zue Erpach vnd Frewlein / zue Breuberg Ward gebohren zue / Furstenaw den V Monatstag OCTOB(RIS) / MDCXXVIII entschlieff in Gott Se=/liglich zue Hanaw den II/XII.a) tag1) ermel/ten Monats MDCXLV Ihres alters / im XVII Ihar Dehren hinterblie=/bener Leichnamb von aller quahl be=/freyet in erwarttung einer froliche(n) auff/erstehung bisz ahn den lieben Iungsten / tag hierunter Sanffte ruhen thutt
Datum: 12. Oktober 1645.
Erbach | |
Erbach | Nassau |
Barby | Sayn. |
Textkritischer Apparat
- Die Zahlzeichen sind als Bruch geschrieben, um die Bezeichnung des Datums nach Altem und nach Neuem Stil sichtbar zu machen, vgl. dazu Grotefend, Zeitrechnung I 132 f. (Neuer Stil).
Anmerkungen
- Europ. Stammtafeln NF V, Taf. 4 geben als ihren Todestag irrtümlich den 20. Oktober an.
- Europ. Stammtafeln NF V, Taf. 4; zu Georg Albrecht vgl. Nr. 300.
- Simon, Geschichte 424.
- Krebs/Nikitsch, Bildhauer 90 f.; vgl. auch bei Nr. 301.
Nachweise
- Buxbaum, Stadtkirche 30, Nr. 3.
- Nikitsch, Michelstadt 154, Abb. Taf. 27.
Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 305 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0030507.
Kommentar
Luise Albertine von Erbach wurde 1628 als zweites Kind der ersten Ehe des Grafen Georg Albrecht I. von Erbach mit der Gräfin Magdalena von Nassau-Siegen geboren.2) Sie starb im Alter von 17 Jahren unverheiratet in Hanau (Main-Kinzig-Kreis), wo sich ihr Vater als Administrator der Grafschaft Hanau zu dieser Zeit häufig aufhielt.3) Die Platte wurde erst 1650 von Zacharias Junker aus Miltenberg für den Preis von 8 Gulden hergestellt.4)