Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 296 Michelstadt, Friedhofskapelle 1633 – 1638

Beschreibung

Fragment der Grabplatte für Johann Carolus Rösslin. Die Platte aus gelbgrauem Sandstein, deren untere Hälfte fehlt, liegt heute im Boden vor der Westwand. Die Grabinschrift (A) befindet sich im eingetieften Feld, und das Bibelzitat (B) läuft auf dem eingetieften Rand um. Als Worttrenner dienen Dreiecke. In den beiden oberen Ecken der Platte sind zwei Wappen vorhanden. Durch die Verstümmelung der Platte ist erheblicher Textverlust eingetreten.

Maße: H. 47, B. 58, Bu. 2,5 (A), 3,2 (B) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

ADWL Mainz, Inschriftenkommission [1/1]

  1. A

    ALHIE LIGT · BEGR/ABEN · IOHAN CA/ROLVS · ROSSLIN · M(AGISTRI) / IOHAN BALTASARIS / ROSSLIN PFARRERS ZV / MICHELSTAT · VND · EV/PHROSINAE · SEINER / HAVSFRAWEN · [.. / – – –]

  2. B

    SIHE ICH · WIL · EW[RE] / GREBER · AVFTHV[N – – – / – – – / – – –] VND SOLT E[R]FA[REN]1)

Wappen:
RösslinGöbel.

Kommentar

Die Platte für Johann Carolus Rösslin entspricht in Formular, Schriftduktus und weitgehend auch in der Gestaltung drei weiteren Platten, die für seine Geschwister Anna Justina und Hans Jakob (Nr. 289), Johann Friedrich (Nr. 290) sowie Johann Christoph Rösslin (Nr. 293) geschaffen wurden. Johann Carolus Rösslin war ein Sohn des Pfarrers Johann Balthasar Rösslin und seiner Frau Euphrosina Göbel. Da Rösslin nur von 1633 bis 1638 als Pfarrer in Michelstadt tätig war,2) muß die Grabplatte für Johann Carolus in dieser Zeit entstanden sein. Außer ihm verstarben zwischen 1634 und 1636 noch vier seiner Geschwister.3)

Anmerkungen

  1. Ez 37,12 f.
  2. Zu ihm vgl. Nr. 289.
  3. Vgl. Nrr. 289, 290, 293.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 296 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0029600.