Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 293 Michelstadt, Friedhofskapelle 1635

Beschreibung

Grabplatte des Johann Christoph Rösslin. Die Platte aus rotem Sandstein steht heute innen an der Südwand. Das Bibelzitat (B) läuft auf dem eingetieften Rand um, während sich die 16zeilige Grabinschrift (A) im eingetieften Feld befindet. Als Worttrenner dienen Dreiecke. In den vier Ecken der Platte ist jeweils ein Wappenschild angebracht. Die beiden unteren Wappenschilde sind gestürzt, doch scheint das erkennbare Wappenbild nicht mitgedreht worden zu sein.

Maße: H. 107, B. 58, Bu. 2,5–2,9 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

ADWL Mainz, Inschriftenkommission [1/2]

  1. A

    ALHIE LIGT BEGRA/BEN IOHAN CHRI/STOPHORVS RÖSLIN / HERRN · M(AGISTRI) IOHAN / BALTHASARIS · RÖSLIN / PFARRERS · ZV · MICHEL/STAT · VND · EVPHROSINA / SEINER · HAVSFRAWEN / GEBORNER · GÖBLIN · EHLICH/ES · SÖHNLIN · WELCHES / IN · SEINEM · ERLÖSER / IESV · CHRISTO · SEELIG/LICH · ENTSCHLAFEN / DEN 27 IVLII · ANNO / MDCXXXV SEINES / ALTERS X IAR

  2. B

    DER MENSCH VOM / WEIB GEBORN LEBT KVRTZE ZEIT VND IST VOL / VNRVGE GEHET / AVF WIE EINE BLVME VND FELLET ABE1)

Wappen:
RösslinGöbel
unkenntlichunbekannt2).

Kommentar

Die Platte für Johann Christoph Rösslin entspricht in Formular, Schriftduktus und weitgehend auch in der Gestaltung drei weiteren Platten, die für seine Geschwister Anna Justina und Hans Jakob (Nr. 289), Johann Friedrich (Nr. 290) sowie Johann Carolus Rösslin (Nr. 296) geschaffen wurden.

Johann Christoph Rösslin war eins von den fünf Kindern des Johann Balthasar Rösslin, die während dessen Amtszeit in Michelstadt von 1633 bis 1638 an der dort herrschenden Seuche verstarben.3)

Anmerkungen

  1. Ijob 14,1 – 2.
  2. Ein Winkel und die Scheibe eines Stollmondes über einem Stab, unten begleitet von zwei Sternen.
  3. Vgl. dazu bei Nr. 289.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 293 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0029300.