Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 284 Michelstadt, Evangelische Stadtkirche 1628, 1629

Beschreibung

Epitaph der Kunigunde Scheuffelin und ihres Mannes Christoph Ulrich Scheuffelin. Das ädikulaförmige Denkmal aus gelbgrauem Sandstein befindet sich heute außen an der Südwand des Langhauses. In der Nische des Hauptgeschosses sind in einem eingetieften Feld untereinander die Grabinschriften (A) und (B) angebracht. Die letzte Zeile von (B) steht auf der unteren Leiste des Schriftfeldes, dessen Oberfläche stark beschädigt ist. Als Worttrenner dienen Dreiecke. In der Nische des stark aufgelösten, von drei Lilien bekrönten Obergeschosses sitzt ein Wappenschild.

Maße: H. 170, B. 81, Bu. 2,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/5]

  1. A

    D(EO) · O(PTIMO) · M(AXIMO) · S(ACRVM) / A(NN)O 1628 · DEN · 22 · IVNII / IST · DIE · VIEL · EHREN · VND · / TVGENDREICHE · KVNIGVN=/DA · DES · EHRVESTEN · HERRNa) · / CHRISTOPH · VLRICH · SCHEV=/FFELINS · GRAF(LICH) · ERPACHIS=/CHEN · KELERS · ZV · FVRSTEN=/NAVW · HAVSFRAW · IN · DEM / HERRN · SELIGLICH · ENTSCHLAFE(N) / DER · SAMPT · ALLENb) · GLAVBIG(EN) / GOTT · AN IENEM · GROSEN / TAG · EIN [F]R[OLI]CHE [AV]FER · STE=/HVNG · VERLEI[HEN] WOLLE

  2. B

    A(NN)O 1629 [.....] IST OBGE=/MELT[ER HERR] CHRISTOPH · / VLRICH · SCHEIFELIN SELIG · / ENTSCHLAFEN [V]ND HIER IN SEIN // [– – –] GELEGTc)

Wappen:
Scheuffelin.1)

Kommentar

Das Epitaph wurde offenbar anläßlich des Todes der Kunigunde Scheuffelin von ihrem Mann Christoph Ulrich in Auftrag gegeben, und seine Inschrift wurde später nachgetragen. Dafür sprechen die gedrängte Buchstabenstellung in (B) sowie das Ausgreifen der Inschrift auf den unteren Rand des Feldes. Christoph Ulrich Scheuffelin ist 1626 als erbachischer Keller zu Fürstenau belegt. Sein Nachfolger Johann Puschheim läßt sich ab 1630 nachweisen.2)

Textkritischer Apparat

  1. Hinter dem Wort befindet sich ein überflüssiges Trennzeichen.
  2. Das zweite L ist klein über den Balken des ersten gesetzt worden.
  3. Ruhestatt beigesetzt Buxbaum.

Anmerkungen

  1. Ein Drache.
  2. Müller, Ortsnamenbuch 206.

Nachweise

  1. Buxbaum, Stadtkirche 60, Nr. 48.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 284 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0028405.