Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 241 Hiltersklingen (Mossautal), Fürther Straße 41 1608

Beschreibung

Fragment einer Inschriftenplatte aus rotem Sandstein, deren Herkunft unbekannt ist. Sie wurde auf dem im 19. Jahrhundert erbauten Anwesen früher als Bodenplatte benutzt und befindet sich heute auf einem Bruchsteinhaufen. Sie ist an der linken und rechten sowie an der unteren Seite abgebrochen. Ob auch oben ein Stück fehlt, läßt sich aufgrund der dicken Mörtelschicht, die an dem Stein sitzt und ihn überlappt, nicht entscheiden. Die Platte zeigt oben eine zwischen Linien eingehauene Inschrift (A), darunter folgt ein Wappenschild mit Jahreszahl und Initialen (B).

Maße: H. 41, B. 74, Bu. 4,5 und 7 (Initialen) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

ADWL Mainz, Inschriftenkommission [1/3]

  1. A

    [– – – D]ISER ERD · DER SEH DAS [– – –]

  2. B

    1608 / P M

Wappen:
unbekannt1).

Kommentar

Die Inschrift zeigt stets retrogrades S und ein M, dessen Mittelteil extrem eingezogen ist.

Aufgrund des nur fragmentarisch erhaltenen Textes läßt sich der Texttyp nicht sicher bestimmen. Gegen eine Grabinschrift spricht aber die im Wappen angebrachte Jahreszahl, die bei Grabinschriften in der Regel innerhalb des Textes untergebracht ist. Es dürfte sich eher um eine Spruchinschrift handeln. Ob sie mit einer der in Hiltersklingen nachweisbaren Mühlen in Verbindung stand,2) ist ungewiß, da es sich bei dem Wappen mit Müllerhaue und Wasserrad auch um ein persönliches Wappen handeln kann, das nicht unbedingt einen Bezug zu dem ausgeübten Beruf besitzen muß.

Anmerkungen

  1. Zwischen den Initialen eine Müllerhaue, darunter ein stilisiertes Wasserrad.
  2. Zu den Mühlen vgl. 1200 Jahre Hiltersklingen 95 – 100.

Nachweise

  1. 1200 Jahre Hiltersklingen 97 (B) mit Abb.
  2. Teubner/Bonin, Kulturdenkmäler 557 (B) mit Abb.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 241 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0024106.