Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 222 Erbach, Schloß, aus Michelstadt, Evangelische Stadtkirche? 1595

Beschreibung

Epitaph der Martha Scherffer von Scherffenstein. Das Denkmal aus gelbgrauem Sandstein wird heute im Treppenaufgang des Ostflügels verwahrt. Es stammt vermutlich aus der Stadtkirche zu Michelstadt. In einer Rundbogennische befindet sich ein Vollwappen, unter dem eine Inschriftentafel angebracht ist, die durch Rollwerk und eine Maske abgeschlossen wird. Die Rahmung des Denkmals ist teilweise stark beschädigt. Als Worttrenner wurden Quadrangel verwendet.

Maße: H. 97, B. 65, Bu. 1,6 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Brunhild Rittereiser) [1/2]

  1. Die tugentsame Fraw Marta Scherfferin Von / Scherffenstein vo(n) Aussig ausz Behmen, als sie / vnlangst vom Finsternus des Babstu(m)bs zum / liecht des Euangelii durch Gottes gnade(n) kome(n) / Starb sie daruff alhie in Christo seliglich den 11 · / Februarii Anno · 1595 · Ihres alters Im 82 · Iar

Wappen:
Scherffer von Scherffenstein1).

Kommentar

Martha Scherffer von Scherffenstein stammte aus dem an der Elbe gelegenen Aussig (Ústí n. L., Tschechische Republik) und kam kurz vor 1595 in die Grafschaft Erbach. Der 1564 geborene Michael Scherffer von Scherffenstein, der ab 1601 in erbachischen Diensten nachweisbar ist, dürfte ihr Enkel gewesen sein.2) Von wo und wann das Epitaph in das Erbacher Schloß kam, ist unbekannt, doch stammt es vermutlich aus der Stadtkirche zu Michelstadt, da sich dort auch ein großes Epitaph für die Familie des Michael Scherffer von Scherffenstein befindet (Nr. 252).

Anmerkungen

  1. Vgl. die Blasonierung in Nr. 252.
  2. Vgl. zu ihm ausführlich Nr. 252.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 222 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0022209.