Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 207 Höchst, Evangelische Kirche 1587

Beschreibung

Grabplatte des Johannes Würtzburger. Die Platte aus rotem Sandstein liegt in der Nordostecke des Langhauses im Boden unter der Kanzel. Die innerhalb einer einfachen Randlinie in elf Zeilen im Feld angebrachte Inschrift wird teilweise durch den auf der Platte ruhenden Kanzelfuß verdeckt. Als Worttrenner dienen auf die Grundlinie gesetzte Quadrangel.

Maße: H. 108, B. 69, Bu. 5,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/4]

  1. TRINITATI. S(ACRVM) / IOAN(NI) WÜRCIBVRGEROa). / PARENTI CHARIS(SIMO) / ICTERO ATROΦIA ET. / ISCHIADE EXTI(N)CTOb). / XI VITAE LVSTRO / MIGRANTI. / MOESTc)[– – – PI]ETAS / AD DEF[– – –]M. / LVCTV[– – –]TIV(M). / [POSVI]Td)

Übersetzung:

Der Dreieinigkeit geweiht. Für Johannes Würtzburger, den teuersten Vater, der durch Gelbsucht, Abmagerung und Hüftschmerzen umgebracht im 11. Lustrum seines Lebens (im 51. – 55. Lebensjahr) (aus diesem Leben) fortging, hat ... (dieses Denkmal) gesetzt.

Kommentar

Bei der unregelmäßig ausgeführten Kapitalis fällt vor allem das runde U in WÜRCIBVRGERO auf. Laut Schaefer1) trug die Platte das Todesdatum 1587 MENSE VIIBR(IS), doch läßt sich heute nicht mehr feststellen, in welcher der Textlücken sich das Datum befand. Die Angabe paßt aber zum Text des erhaltenen Epitaphs von Johannes Würtzburger, laut dem er am 26. September 1587 starb.2)

Textkritischer Apparat

  1. E an die Cauda des G ligiert.
  2. T in C eingestellt.
  3. O aus V korrigiert, das im Nexus mit M steht.
  4. Von POSVI sind nur noch die unteren Buchstabenenden vorhanden.

Anmerkungen

  1. Schaefer, Kdm. 137.
  2. Vgl. die folgende Nr. und dort die Angaben zur Person.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 207 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0020708.