Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 63: Odenwaldkreis (2005)
Nr. 200 Fränkisch-Crumbach, Evangelische Kirche 1584
Beschreibung
Fragment eines Epitaphs, das heute den Sockel des Denkmals für Hans IV. von Rodenstein innen an der Nordostwand des Chores bildet. Der Sockel weist einen heute fast völlig zerstörten, ehemals wohl mit Beschlagwerk verzierten Rahmen auf, in dem sich die schwerbeschädigte Schrifttafel befindet. Diese besaß ursprünglich eine zeilenweise angeordnete Inschrift, von der heute nur noch einzelne Buchstaben der ersten beiden Zeilen lesbar sind.
Maße: H. 23, B. 86, Bu. 2 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO 1584 [– – – / .]EREIN[– – –] / [– – –]a)
Textkritischer Apparat
- Es folgt eine unbekannte Anzahl weiterer Zeilen.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 200 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0020005.
Kommentar
Aus der Familie der Herren von Rodenstein ist kein Mitglied bekannt, daß 1584 verstarb. Allerdings könnte am Anfang des Formulars auch das Geburtsjahr gestanden haben. In diesem Falle käme der 1584 als Sohn Georg Balthasars von Rodenstein und Magdalenas Kottwitz von Aulenbach geborene Christoph Conrad in Frage.1) Die Annahme bleibt allerdings hypothetisch, da über die Bestattung Christoph Conrads, der bereits 1587 starb, nichts bekannt ist. Zudem kommt das entsprechende Formular mit dem Geburtsdatum am Anfang der Grabinschrift in Fränkisch-Crumbach erst 1590 zum ersten Mal vor und läßt sich nur zweimal belegen.2) Auch in der gesamten Region ist dieses Formular ausgesprochen selten. Epitaphien anderer Adelsfamilien lassen sich allerdings in Fränkisch-Crumbach nicht nachweisen, und ob der ursprünglich reich verzierte Sockel zum Epitaph eines Pfarrers gehört haben kann, ist zweifelhaft, da hierfür Parallelen fehlen.