Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 175 Michelstadt, Friedhofskapelle 1573

Beschreibung

Epitaph der Gela Fluck, geborene Schmid-Lauffenberger. Das Denkmal aus rotem Sandstein ist heute außen in der Ostwand eingemauert. Das eingetiefte Feld wird von einem Bogen abgeschlossen, dessen Bekrönung die obere Schriftleiste unterbricht. Unter dem Bogen befindet sich ein Wappen mit der Beischrift (W). Unter dem Wappen ragen drei Arme eines Kreuzes hervor. Wappen und Kreuz unterbrechen die Zeilen der aus drei Initialen bestehenden Inschrift (B), der Devise (C) sowie die ersten beiden Zeilen der darunter folgenden Grabinschrift (D). Die letzte Zeile der Grabinschrift steht auf dem abgeschrägten unteren Rand des Feldes. Das Bibelzitat (A) läuft auf dem Rand um. Als Worttrenner sowie als Kürzungszeichen dienen Doppelpunkte.

Maße: H. 141, B. 91, Bu. 8,2 (A), 5,2 (B, C, D), 3,5 (W) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Sebastian Scholz) [1/1]

  1. A

    IN DEI//NE HEN/DE BEFEHLE ICH MEINEN GEI/ST · DV HAST MI/CH ERLÖST HER MEIN GOT · PS(ALM) 311) ·

  2. B

    G H // B

  3. C

    V(ERBVM) D(OMINI) // M(ANET) I(N) AE(TERNVM)2)

  4. D

    GELAa) SC//HMIDIN / LAVFFEN//BERGERN / VON FRIDBERG IN / DER WETERAW HAT / IN DER EHE GELEBT MIT / DEM WVRD(IGEN) H(ERRN)b) DITER · / FLVCK · V(ON) HOHENB(VRG) VOR / DER HÖHE ZV PRED(IGER)c) / ZV MICHELS(TAT) III IHAR / II WOCH(EN) 5 · TAG VND ER/ZEVGET ZWEI KINDER / STARB IM IAR CHR(IST)I / 1573 17 MAII · D(ER) G(OTT) G(NAD)

  5. W

    LAVFFEN

Wappen:
Schmid-Lauffenberger.3)

Kommentar

Die Inschrift ist in einer unausgewogenen Kapitalis mit flachen Bögen ausgeführt. Der Balken des H und der Schrägschaft des N sind in mehreren Fällen mit einer Ausbuchtung nach oben gebildet.

Der in der Inschrift als Prediger zu Michelstadt bezeichnete Mann der Gela Schmid-Lauffenberg, Dieter Fluck aus Homburg vor der Höhe (Hochtaunuskreis), dürfte mit dem bei Diehl als Diakon genannten Theodrich Flick identisch sein, der in Michelstadt von 1572 bis 1574 tätig war.4) Er wirkte zuvor in Beerfelden und Beedenkirchen und wechselte 1574 als Pfarrer nach Sandbach, wo er 1583 starb.5)

Textkritischer Apparat

  1. Das L ist verhauen und zeigt die Form eines eckigen C.
  2. Diakon Buxbaum.
  3. Superintendent Buxbaum.

Anmerkungen

  1. Ps 31,6 (Hebr).
  2. Jes 40,8; 1 Petr 1,25; vgl. zu dieser Devise Nr. 114.
  3. Siebenmal geteilt.
  4. Hassia sacra IV 95.
  5. Hassia sacra I 196; vgl. auch Nr. 201.

Nachweise

  1. Buxbaum, Stadtkirche 83 mit Abb.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 175 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0017509.