Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 155 Erbach, Schloß 1563

Beschreibung

Namensinschriften und Jahreszahl auf einer Ofenplatte aus Gußeisen, die heute in der Hirschgalerie ausgestellt ist. Ihr ursprünglicher Anbringungsort ist unbekannt. Die Platte zeigt in der unteren Hälfte den Sündenfall. In der Mitte steht der Baum, um den sich die Schlange windet, die einen Apfel im Maul hält. Diesen bietet sie der rechts vom Baum stehenden Eva an. Links steht Adam, der einen Apfel in der Hand hält, um von ihm zu kosten. Über der Szene sind zwei Vollwappen angebracht, zwischen deren Helmzieren sich die Jahreszahl (C) befindet. Die Namensinschriften (A, B) sind auf zwei Schriftbändern angebracht, die jeweils über dem entsprechenden Wappen stehen. Als Worttrenner dienen Quadrangel. Die Farbfassung ist nicht original.

Maße: H. 81, B. 50, Bu. 1,6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/3]

  1. A

    GEORG G(RAF) · Z(V) · ERPACH / VND H(ERR) · Z(V) · BREVBERG

  2. B

    ELISABETH G(REVIN) · Z(V) · ERPACH / GEBORNE PFALZGREVIN

  3. C

    1563

Wappen:
Erbach1)Pfalz-Bayern.

Kommentar

Der Anlaß für die Herstellung der Platte dürfte die 1563 erfolgte Einigung zwischen den Grafen von Erbach und den Grafen von Stolberg über die Teilung der Herrschaft Breuberg gewesen sein, die nach dem Tode des Grafen Michael III. von Wertheim 1556 je zur Hälfte an die beiden Familien gefallen war.2) Zum erstenmal werden hier auf einem Monument der Grafen von Erbach der Titel HERR ZV BREVBERG sowie das um das Breuberger Wappen vermehrte Erbacher Wappen verwendet, das von da an stets von den Erbachern geführt wurde.

Anmerkungen

  1. Quadriert: 1/4. Erbach; 2/3. Breuberg (in Silber zwei rote Balken).
  2. Simon, Geschichte 195 f.; Kleberger, Territorialgeschichte 76 f. und 92 f.; vgl. auch Nr. 146; zu Georg II. von Erbach und seiner Frau Elisabeth vgl. Nr. 160.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 155 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0015503.