Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 63: Odenwaldkreis (2005)
Nr. 127† Michelstadt, Evangelische Stadtkirche 1535
Beschreibung
Spruchinschrift und Gußjahr auf einer Glocke, die beim Stadtbrand von 1825 zusammen mit drei weiteren Glocken beschädigt und 1845 für das neue Geläut eingeschmolzen wurde.1) Da Schneider gegen seine Gewohnheit den ganzen Text in Kapitalis und mit Worttrennern wiedergibt, dürfte dies der originalen Ausführungen der Inschrift entsprechen. Über Verzierungen der Glocke macht Schneider keine Angaben.
Nach Schneider.
Schriftart(en): Kapitalis.
ICH · STEE · IN · GOTTES · HANT ·2)VND · GEHOR · IN · GROF · EBHARTS · LAND ·IM 1535 · IOR · GOSENa) ·
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Textkritischer Apparat
- GOSEN steht bei Schneider beziehungslos am Anfang des Textes; die Form GOSEN für GEGOSSEN ist auch sonst belegt, vgl. etwa Beispiele aus dem 16. Jh. im DGA Baden 141, Nr. 88, 412, Nr. 1168, 165, Nr. 180.
Anmerkungen
- Schaefer, Kdm. 188; Buxbaum, Stadtkirche 18.
- Der Vers ist ähnlich in Hausinschriften belegt, vgl. Wander, Sprichwörter-Lexikon 2, 399, Nr. 71.
- Vgl. die beiden folgenden Nrr.; zur Baugeschichte des Turms vgl. Nr. 94.
Nachweise
- Schneider, Historie 353.
- Schaefer, Glockeninschriften 491.
Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 127† (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0012707.
Kommentar
Die Glocke gehörte zu einer Gruppe von drei Glocken, die 1535 unter Graf Eberhard XI. von Erbach (Nr. 131) für den damals im wesentlichen fertiggestellten Turm der Michelstädter Stadtkirche gegossen wurden.3)