Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 75† Michelstadt, Evangelische Stadtkirche E. 15. Jh.

Beschreibung

Gedenkinschrift auf einem Stein, der in Zweitverwendung vor dem Eingang auf der Nordseite der Kirche lag.1)

Nach Schneider.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. Monumentum dedicationis sancte domusa)

Übersetzung:

Denkmal der Weihe des heiligen Hauses.

Kommentar

Die Schreibung d‘ für de läßt sich bei Schneider sonst nur noch bei einer Inschrift von 1479 (Nr. 3749) nachweisen und steht wohl für den in der gotischen Minuskel üblichen Nexus von d und e. Geht man von einer Inschrift in gotischer Minuskel aus, die sich auf die Weihe der seit 1461 im Bau befindlichen Michelstädter Kirche bezieht, so dürfte sie aus der Zeit zwischen 1490 und 1497 stammen, als die Westfassade des Langhauses fertiggestellt wurde.2) Fraglich bleibt jedoch, ob der von Schneider gebotene Text vollständig ist. Zwar markiert Schneider Textverlust sonst durch Punkte oder Striche, doch scheint es möglich, daß zu dem Stein noch ein weiterer gehörte, auf dem die Inschrift fortgesetzt wurde und der schon zu Schneiders Zeiten verloren war. Der vorliegende Text wirkt jedenfalls unvollständig, da nicht deutlich wird, worauf sich das monumentum bezieht. Ebenfalls ungeklärt bleibt, von welchem Bauteil der Stein stammte.

Textkritischer Apparat

  1. Monu. d‘dtinis sancte domus Schneider.

Anmerkungen

  1. Schneider schreibt: „ein noch vorhandener, und als ein Treppling vor der kleinen Kirchthür der Superintendur gegenüber liegender Stein ...“.
  2. Vgl. dazu Nr. 62.

Nachweise

  1. Schneider, Historie 270.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 75† (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0007502.