Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 63: Odenwaldkreis (2005)
Nr. 40 Michelstadt, Evangelische Stadtkirche 1462
Beschreibung
Grabplatte des Nikolaus Woltz. Die Platte aus rotem Sandstein wurde bei den Renovierungsarbeiten des Jahres 1910 aufgefunden und steht heute außen an der Nordwand des Langhauses. Im Feld befindet sich ein flachreliefierter Wappenschild. Die Inschrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um. Als Worttrenner dienen Quadrangel mit paragraphzeichenförmig ausgezogenen Zierstrichen. Die rechte Randleiste ist fast vollständig abgebrochen.
Maße: H. 191, B. 80, Bu. 9,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
+ Anno · d(omi)ni · m / · cccc · lxiia) · [– – –]b) episcopi / · obiit · nicola(us) · / woltzc) · cui(us) · a(n)i(m)a · req(ui)escat · i(n) · s(an)c(t)a · pace · amen
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1462 ... starb Nikolaus Woltz, dessen Seele in heiligem Frieden ruhen möge.
Woltz1). |
Textkritischer Apparat
- Die unteren Enden der Schäfte sind noch gut zu erkennen. Nach Buxbaum, Stadtkirche 61, Nr. 52 starb Woltz 1407, nach Grabdenkmäler 357 starb er 1409; beide Jahreszahlen passen nicht zum Befund.
- Die vor episcopi noch zu erkennenden unteren Schaftenden könnten möglicherweise als Eucharii gelesen werden.
- episcopi ... nicola wosk Grabdenkmäler 357p; der restliche Text der Inschrift fehlt dort.
Anmerkungen
- Zwei gekreuzte Klingen, oben und unten je ein Stern.
Nachweise
- Grabdenkmäler 357p.
Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 40 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0004003.
Kommentar
Die sorgfältig ausgeführte Minuskel ist im Vierlinienschema geschrieben. Die Schäfte von p und q sind unten gespalten. Das versale A ist ein pseudounziales A der gotischen Majuskel.