Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 63: Odenwaldkreis (2005)
Nr. 33 Michelstadt, Evangelische Stadtkirche 1. H. 15. Jh.
Beschreibung
Fragment der Grabplatte einer unbekannten Person. Es handelt sich um die linke Leiste einer Grabplatte, die als rechtes Gewände des heute vermauerten Fensters in der Chorsüdwand über dem Eingang zum Turm verwendet wurde. Die Inschrift lief ursprünglich wohl zwischen Linien um. Als Worttrenner dienen Quadrangel mit paragraphzeichenförmig ausgezogenen Zierstrichen. Die über den Buchstaben liegende dicke Schicht weißer Tünche erschwert die Lesung.
Maße: H. 125, Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+ [– – – / – – – / ...]epil cui(us) a(n)i(m)a req(ui)escat · i(n) · s(anc)ta · pace · ame(n) ·
Anmerkungen
- Vgl. dazu Krebs, Baugeschichte 33 f. und 47 f. sowie Nr. 93.
Nachweise
- Nikitsch, Michelstadt 122, Nr. 65.
Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 33 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0003302.
Kommentar
Der Chor der Stadtkirche wurde 1461 neu errichtet (Nr. 39). Das fragliche Fenster verlor 1507 seine Funktion, als an die Südwand des Chores der Turm angebaut wurde.1) Da ein späterer Einbau des Fensters an dieser Stelle somit ausscheidet, muß die Grabplatte bereits 1461 für das Fenstergewände verwendet worden sein. Sie dürfte aufgrund der verwendeten gotischen Minuskel aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen.